Düsseldorf. Die weiterhin starke Nachfrage nach Rohstoffen besonders im asiatisch-pazifischen Raum sorgt bei Reedereien für gute Stimmung. So sind die Tagescharterraten für Massengutfrachter – so genannte Handymax-Bulkcarrier transportieren Kohle, Erze oder Getreide und bewältigen über ein Drittel des Weltseeverkehrs – seit Jahrebeginn auf knapp 23.000 US Dollar gestiegen. Martin Strothmann, Vorstand der Hamburger Reederei Ideenkapital Marine Finance, überrascht der Anstieg nicht. „Die Entwicklung hängt damit zusammen, dass sich die Schere zwischen Ladungsvolumen und Transportkapazitäten öffnet“, sagt er. Gerade im pazifischen Raum sei ein außergewöhnlich starkes Ladungswachstum bei Eisenerzen und Kohle zu Verzeichnen, überdies haben die Zementexporte in die USA stark zugenommen. Reedereien halten sich wegen des attraktiven Charterratenniveaus weiterhin mit Verschrottungen zurück. „36 Prozent der Tragfähigkeit der Handymaxe entfällt auf Schiffe, die älter als 20 Jahre sind und mittelfristig ausgemustert werden müssen“, so Strothmann. Durch den wachsenden Verschrottungsdruck, der sich früher oder später entladen müsse, indem Tonnage aus dem Markt gebracht wird, würden die Frachtraten erneut Impulse nach oben bekommen. Zudem betragen die Neubauablieferungen bis zum Jahr 2008 nur zwölf Prozent der Tragfähigkeit der gegenwärtigen Flotte. „Dies reicht nicht aus, um die älteren Schiffe vollständig zu ersetzen“, fasst er zusammen, "es fehlen rund 24 Prozent der aktuellen Tonnage.“ Mit den Charterraten sind auch die Schiffskaufpreise gestiegen. Für einen drei Jahre alten Handymax mit einer Tragfähigkeit von 52.000 tdw müssten derzeit zwischen 36 und 37 Millionen US-Dollar bezahlt werden.
Bulkcarrier-Charterraten explodiert
Die weiterhin starke Nachfrage nach Rohstoffen besonders im asiatisch-pazifischen Raum sorgt für steigende Charterraten. So sind die Tagesraten für Massengutfrachter seit Jahrebeginn auf knapp 23.000 US Dollar gestiegen.