München. In der Gefahrgutbeförderung richtet sich der Fokus des Risikomanagements bislang ausschließlich auf die eingesetzten Betriebsmittel. Bestimmte Güter dürfen laut GGVSE nur auf der Schiene und nicht auf der Straße transportiert werden. Michael Huth wirft in seiner jetzt als Buch erschienenen Doktorarbeit „Risikomanagement der Gefahrgutbeförderung“ die Frage auf, ob diese pauschale Vorgabe richtig ist. „Auch auf der Schiene ereignen sich Gefahrgutunfälle und viele Steckenabschnitte des Schienennetzes führen mitten durch Wohngebiete“, so Herausgeber Professor Heinz Isermann in seinem Geleitwort. Das von einem Gefahrguttransport auf der Straße oder der Schiene ausgehende Risiko hänge vielmehr ab von den spezifischen Risikoparametern der Transportroute, der Art des Gefahrgutes und von den im Falle einer Freisetzung sich in der Nähe befindlichen Schutzobjekten. Michael Huth von der Universität Frankfurt beschreibt in seinem Werk eine Systematik für eine differenzierte Risikobetrachtung. Im Rahmen der Arbeit entwickelte der Autor auch ein EDV-System zur Entscheidungsunterstützung, bei dem ein Geographisches Informationssystem zur Ermittlung raumspezifischer Risikokennzahlen zum Einsatz kommt. So werden Wasserschutzgebiete, Schulen oder Sportstadien bei der Routenauswahl berücksichtigt. Ein interessantes Buch für Wissenschaftler und Praktiker, die sich mit der Weiterentwicklung der Sicherheitsmaßnahmen befassen. Das 321 Seiten starke Werk (ISBN 3-8244-8093-X) ist erhältlich beim Deutschen Universitäts-Verlag (http://www.duv.de).
Buchtipp der Woche: Risikomanagement der Gefahrgutbeförderung
Jeden Dienstag neu - der Buchtipp der Woche: Heute empfehlen wir „Risikomanagement der Gefahrgutbeförderung“ von Michael Huth.