Martin Hüfners Buch kommt einige Monate zu spät. Leider hat die aktuelle US-Finanzmarktkrise – ausgelöst durch die Geldgier zahlreicher Banker nicht nur in den USA – deshalb keine Erwähnung mehr in seiner Analyse der wirtschaftlichen Situation Deutschlands gefunden. Doch grundsätzlich verfolgt der Münchener Ökonom eine interessante Hypothese. Der Aufschwung in Deutschland beruhte keinesfalls auf den Reformen der Schröder-Regierung oder den zaghaften Versuchen der Großen Koalition, sondern alleine auf der Eigeninitiative der Bürger und deutschen Unternehmen. Wie der Baron Münchhausen habe sich Deutschlands Bevölkerung quasi am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen. Trotzdem kritisiert der Autor die fehlende Ordnungspolitik der Bundesregierung: Der Staat nehme seine Rolle in der Marktwirtschaft nicht wahr. In diesem Ansatz unterscheidet sich Hüfner von anderen Verfechtern einer freien Marktwirtschaft. Insgesamt gelingt dem Autor jedoch eine klare, nachvollziehbare Analyse. (sb) Martin Hüfner, Comeback für Deutschland. Warum unsere Wirtschaft durchstartet, obwohl der Staat nichts tut. Hanser Verlag, München 2007, 260 Seiten, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 978-3-446-41225-5
Buch der Woche: Comeback für Deutschland
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