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Britischer Industrieverband warnt vor jahrelangem Personalmangel

06.09.2021 10:20 Uhr
Lkw-Fahrer, Junger Fahrer
Berufskraftfahrer gehören zu einer der Berufsgruppen, die in Großbritannien derzeit dringend gesucht werden
© Foto: littlewolf1989/stockadobe.com

Der Fachkräftemangel wird in Großbritannien zu einem immer größeren Problem. Neben der Logistik sind noch weitere Branchen betroffen.

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London. Angesichts eines flächendeckenden Personalmangels in Großbritannien hat der Industrieverband CBI die Regierung mit Nachdruck zum Handeln aufgefordert. Ansonsten könne es bis zu zwei Jahre dauern, bis alle benötigten Stellen besetzt seien, sagte CBI-Generaldirektor Tony Danker. Es fehlten nicht nur Lastwagenfahrer. So klage etwa die Gastronomie über gewaltige Lücken.

Einige Hotels könnten nicht alle Zimmer anbieten, weil kein Personal zum Wäschewaschen vorhanden sei, und Restaurants seien gezwungen, sich zwischen einer Öffnung am Mittag oder am Abend zu entscheiden. Die Bestellzeiten für Küchen oder Möbel hätten sich verdoppelt, sagte Danker.

„Diese Engpässe wirken sich bereits auf den Geschäftsbetrieb aus und werden negative Folgen für die wirtschaftliche Erholung des Vereinigten Königreichs haben“, sagte der CBI-Chef. „Viele ausländische Arbeitnehmer haben Großbritannien während der Pandemie verlassen, das betrifft Branchen wie Gastgewerbe, Logistik und Lebensmittelverarbeitung, und neue Einwanderungsregeln machen es komplexer, die Ausgewanderten zu ersetzen.“

Qualifizierungsmaßnahmen stärker fördern

Danker sagte, Qualifizierungsmaßnahmen für die am stärksten betroffenen Branchen müssten stärker gefördert und die Arbeitgeberabgabe, mit der Ausbildung finanziert wird, flexibler gestaltet werden. Schließlich forderte der CBI-Chef eine Anpassung der strikten neuen Einreisegesetze: Die Regierung müsse ihren „Einwanderungshebel“ nutzen, um kurzfristig den Druck auf die Unternehmen zu verringern. Standhaft zu bleiben und darauf zu warten, dass sich Engpässe von selbst lösen, sei nicht der Weg, eine Wirtschaft zu führen.

Vor der Corona-Pandemie machten EU-Bürger mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der Gastronomie aus. Während der Pandemie kehrten aber zahlreiche Beschäftigte nach Hause zurück, neue Kräfte werden von den strengen Brexit-Regeln mit Visavorschriften abgehalten. Auch in der Logistik und der Lebensmittelverarbeitung fehlen deshalb viele Arbeitskräfte. Immer wieder bleiben Supermarktregale leer. (dpa/sn)

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