Bremen. Die Bremischen Häfen werden zum zweiten Mal in Folge auf eine Erhöhung der Hafengebühren für Seeschiffe verzichten. Das beschloss jetzt die "Deputation für Wirtschaft und Häfen" der Hansestadt. Man wolle durch diesen Verzicht einen Beitrag dafür leisten, dass sich die Erholung der Seehafenverkehrswirtschaft und der Schifffahrt auch 2011 fortsetzen könne, begründete Bremens Häfensenator Martin Günthner (SPD) die Entscheidung.
Dem Verzicht auf ein höheres Hafengeld steht allerdings eine Heraufsetzung des Hafenlotsgeldes um 4,5 Prozent gegenüber. Damit soll wiederum der 2004 und 2008 seitens der Hafenlotsen ausgesprochene Verzicht auf eine Hafenlotsgeld-Erhöhung ausgeglichen werden.
Zu den Neuerungen im Zwei-Häfen-Stadtstaat gehört auch, dass in der Hafengeld-Tarifstruktur ein Sondertarif für Frachter eingeführt wird, die auf den Transport von Bauteilen für Offshore-Windkraftanlagen spezialisiert sind. Damit werden die Absichten Bremens flankiert, am Standort Bremerhaven das viel versprechende, wertschöpfungsintensive Offshore-Geschäft zu etablieren. Nach derzeitigem Planungsstand soll in Bremerhaven bis spätestens 2014 eine sogenannte "Offshore-Plattform" entstehen.
Im Hamburger Hafen stehen die Verhandlungen über eine Hafengeldanpassung unmittelbar vor dem Abschluss, bestätigte Alexander Schwertner, Sprecher bei der Hamburg Port Authority (HPA) gegenüber der VerkehrsRundschau auf Anfrage. Die für den Hafen relevanten Fachverbände hätten ihre Stellungnahmen vorgelegt. Der HPA-Aufsichtsrat werde auf seiner Sitzung vom 17. Dezember über das Vorgehen in Sachen Hafengeld entscheiden. (eha)