Salching/Leipzig. Die Friedrich Boysen GmbH & Co. KG wird das BMW-Werk Leipzig mit kompletten Abgasanlagen beliefern und dafür rund drei Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung des Standortes im niederbayerischen Salching investieren. Die Lieferungen erfolgen „just-in-sequence“, was das Eintreffen zur geplanten Zeit und Reihenfolge im Werk von BMW bedeutet, teilte Boysen am Montag mit. Das Salchinger Werk fertigt seit Jahren Abgasanlagen für die BMW-Werke in Dingolfing und Regensburg.
Mit der Sequenzfertigung für das BMW Werk in Leipzig betritt Boysen Neuland. Nach Angaben von Geschäftsführer Rolf Geisel gibt es bislang keinen Abgassystemhersteller, der über eine so große Entfernung taktsynchron produziert. Für die 400 Kilometer lange Strecke zwischen Salching und Leipzig benötige ein LKW rund sechs Stunden. Im Unterschied zur Montage-vor-Ort für die Werke Dingolfing und Regensburg erhalte Boysen die Bestellungen aus Leipzig mit einem Vorlauf von vier Tagen.
Auf Grund der beschränkten Lagerkapazitäten im Werk Leipzig reiche die Bevorratung allerdings für maximal neun Stunden. Bleibe der Nachschub länger aus, stünden die Montagebänder still. Rolf Geisel: „Wir haben die Situation im Vorfeld sehr genau analysiert und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.“
Die Unternehmensgruppe Boysen beschäftigt rund 1150 Mitarbeiter an sieben Standorten im In- und Ausland. Der Spezialist für Abgassysteme erzielte 2002 einen Umsatz von 334 Millionen Euro. (vr/dpa)