Bremen. Die BLG Logistics Group will den Verkehrsträger Eisenbahn beim Transport von großen Mengen Neufahrzeugen über lange Distanzen noch mehr zum Zuge kommen lassen. Deshalb hat das Hafen- und Logistik-Unternehmen jetzt die Weichen für die Gründung einer eigenen Bahntransport-Tochter gestellt. Sie geht unter der Bezeichnung BLG Auto Rail GmbH in den Markt und ist das Ergebnis eines Joint Ventures mit der Firma CTL Logistics. „Wir wollen uns damit vor allem langfristig Waggon-Transportkapazitäten für dieses Wachstumsfeld sichern“, begründete Manfred Kuhr, BLG Logistics-Group-Vorstandsmitglied, den jetzt vollzogenen Schritt. Nach Einschätzung Kuhrs fehlten derzeit in Europa fast 10.000 Spezialwaggons für den Autotransport. Erschwert werde die Kapazitätslage auch noch dadurch, dass die Anzahl der Waggonbaubetriebe sehr überschaubar sei, was sich auch in entsprechenden Preisentwicklungen für neues rollendes Material auswirke. BLG Auto Rail GmbH, die durch das Geschäftsführer-Duo Gerald Binz und Wolfgang Stöver gemanagt wird, hat jetzt 1275 Spezialwaggons beim französischen Hersteller ABRFI bestellt. Der Auftrag hat einen Wert über 30 Millionen Euro. Bis 2014 sollen die Waggons ausgeliefert werden, wobei die ersten Fahrzeuge bereits im Herbst diesen Jahres zur Verfügung stehen werden. Die Waggons werden künftig zu Ganzzug-Garnituren mit bis zu 20 Waggons zusammengestellt. 75 solcher Ganzzüge sollen somit einmal bestückt werden können. Kuhr: „Wir wollen diese Waggons vor allem auf den stark wachsenden Ost-West-Routen einsetzen.“ Der Neufahrzeug-Transport per Lkw werde aber weiterhin auch seinen Platz haben. Schließlich sei die Feinverteilung in die Fläche nur mit LKW möglich.
BLG Logistics Group mit Rekordergebnis
Weichenstellung zugunsten des Auto-Transportes per Schiene: „In Europa fehlen fast 10.000 Spezialwaggons für Autotransporte“