Bestandssicherheit von Anfang an

Rund 300 Pakete wöchentlich - das hört sich nicht unbedingt nach einer Lagerauslastung an, für deren bessere Bewältigung Logistiker erkleckliche Summen in hochprofessionelle Lagerverwaltungssoftware stecken. Bei Königs Logistik aus Tönisvorst bei Krefeld ist man trotzdem diesen Schritt gegangen. "Es mag untypisch erscheinen, dass ein Logistikdienstleister unserer Größe - wir wurden sogar schon mal scherzhaft als Manufakturbetrieb bezeichnet - bereits so viel in eine professionelle Lagerverwaltung investiert", sagt denn auch Christian Königs, Geschäftsführer der Königs-Gruppe und Königs Logistik. Der 2013 gegründete Logistikarm der eigentlich im Bereich Zahlungs- und Forderungsmanagement tätigen Königs-Gruppe bedient aktuell lediglich drei Kunden. Einer davon ist ein Anbieter hochwertiger und entsprechend hochpreisiger Produkte aus der Elektronikbranche. "Eine professionelle Lagerlogistik mit maximaler Bestandssicherheit ist hier unabdingbar", betont Königs. Kommissioniert wird in Tönisvorst per MDE/Barcode-Scanner, als Lagerverwaltungssystem ist seit Mai dieses Jahres LFS.wms von Ehrhardt + Partner (E+P) im Einsatz. Dies wird auch im neuen, größeren Lager zum Einsatz kommen, in das Königs Logistik in Kürze übersiedeln wird. Die Königs-Gruppe arbeitet traditionell stark EDV-getrieben, viele Prozesse in der Finanzbuchhaltung laufen automatisiert ab. "Daher war es für uns selbstverständlich, dass wir frühzeitig auf professionelle Lagersoftware setzen, auch wenn wir erst dabei sind, uns einen Logistikkundenstamm aufzubauen", erklärt der Geschäftsführer. Zielgruppe E-Commerce Er habe den Schritt in die Logistik gewagt, um bestehenden Kunden entsprechende Dienstleistungen anbieten zu können - aber auch, um neue Kundengruppen für das angestammte Geschäft zu gewinnen. Dies erstreckt sich von Beratungsdienstleistungen über Debitorenbuchhaltung bis hin zum Inkassogeschäft. "Durch unser Know-how in den Bereichen Statistik und Inkasso sind wir in der Lage, insbesondere E-Commerce-Unternehmen Beratung im Bereich Predictive Analytics zu bieten oder wertvolle Schnittstellen herzustellen, etwa zur Schufa", erklärt Königs. Bereits vor der Gründung der Logistiksparte hatte sich der Unternehmer mit dem Thema Lagerverwaltungssoftware beschäftigt. "Als wir mit der Logistik anfingen, haben wir noch mit Excel gearbeitet", erinnert sich Königs. Seinen jetzigen Softwarepartner hatte er schon eine ganze Weile auf dem Schirm. "Anfangs erschien mir LFS.wms angesichts der beschränkten Anzahl unserer Kunden als zu überdimensioniert", räumt Königs ein. Er habe sich zunächst für ein Produkt eines Wettbewerbers entschieden und war mit dem Projekt auch schon sehr weit fortgeschritten. "Da sich jene Lagerverwaltungssoftware für unsere Anforderungen aber als viel zu statisch erwiesen hat, haben wir uns noch während der Implementierungsphase wieder davon verabschiedet. Hier mussten wir teures Lehrgeld im knapp sechsstelligen Bereich zahlen", sagt Königs. Nachdem der erste Anlauf, ein System zu implementieren, gescheitert war, nahm er an einer Hausmesse von E+P teil, auf der Kunden darüber referierten, welche flexiblen Möglichkeiten LFS.wms biete. "Dies hat mich letztendlich davon überzeugt, die Software zu kaufen", so Königs. Schnelle Implementierung Die Implementierungszeit war sehr kurz, das Projekt wurde im Januar dieses Jahres gestartet und bereits im Mai fertiggestellt. "Das lag einerseits an dem professionellen Support von E+P, aber sicherlich auch an dem Umstand, dass unser Durchsatz zum damaligen Zeitpunkt noch recht überschaubar war", so Königs. Je größer der Lagerbetrieb, desto komplizierter gestalte sich eben auch die Implementierung während des laufenden Betriebs. LFS.wms sei sicherlich "nicht das günstigste Lagerverwaltungssystem", aber dafür perfekt auf die Anforderungen des noch jungen Logistikunternehmens zugeschnitten, begründet Königs seine Entscheidung für die E+P-Lösung. Einen prominenten Platz im Pflichtenheft hatte demnach der Faktor Flexibilität, gerade weil die Königs-Gruppe im Aufbau der Logistiksparte stecke und noch nicht genau wissen könne, welche Kundenanforderungen in Zukunft bedient werden müssen. "Ob Abrechnung per Palettenstellplatz, per Pick oder pro Woche - wir müssen in der Lage sein, diese Prozesse selbstständig zu modellieren und abzubilden, ohne bei jeder Änderung auf den Support des Entwicklers angewiesen zu sein", umreißt Königs die Vorteile des LVS. Ein Dutzend Zusatzmodule Das System läuft auf lokal gehosteten Windows-Servern. Königs Logistik hat sich zum Start nicht mit der nackten Standardvariante von LFS.wms begnügt, sondern insgesamt zwölf Zusatzmodule eingekauft: Dazu zählen ABC-Analyse, Multi-Order-Picking, die Einbindung von MDE-Geräten oder Schnittstellen zu KEP-Dienstleistern. "Alles in allem können wir mit diesem Modulbausatz momentan sehr gut arbeiten. Falls es zu einem späteren Zeitpunkt Bedarf nach weiteren Features geben sollte, können diese jederzeit nachgekauft werden", erläutert Stephan Vollenbroich, IT Projektmanager Logistik, den Leistungsumfang der Software. Und empfindet Königs die neue Lagersoftware immer noch als zu überdimensioniert? "Eine automatische Lademittelberechnung brauche ich heute vielleicht noch nicht", räumt der Geschäftsführer ein und verweist auf die noch geringe Menge von Paketen, die wöchentlich das Lager verlässt. Man will eben von Anfang an verlässliche und qualitativ hochwertige Dienstleistungen bieten. Entsprechend fällt auch die Positionierung im Markt aus: "Wir werden im Bereich der Lagerdienstleistungen sicherlich nicht die billigsten sein, da wir sehr viel Wert auf hohe Qualität legen. Das fängt bei perfekt organisierten Abläufen im Lager an und reicht bis zu einer fairen Bezahlung der Mitarbeiter", so Königs. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Lager-IT www.verkehrsrundschau.de/dossiers Unternehmensporträt Komplettpaket von Buchhaltung bis Logistik Königs Logistik aus Tönisvorst bei Krefeld ist der noch junge Logistikarm der Königs-Gruppe, die seit über 20 Jahren Dienstleistungen im Bereich Zahlungs- und Forderungsmanagement anbietet. Seit der Gründung der Logistiksparte im Jahr 2013 bietet die Königs-Gruppe ihren Kunden ein Komplettpaket, von der Buchhaltung über Inkasso bis hin zur Abwicklung der gesamten Logistik. Die Logistikaktivitäten wickelt Königs derzeit noch über den Stammsitz in Tönisvorst ab, demnächst wird ein neuer Lagerstandort in Mackenstein bei Viersen bezogen. Die Lagerkapazität dort beträgt 2000 Quadratmeter mit rund 2000 Stellplätzen. Zusätzlich sind Kapazitäten vorhanden, um künftig auch Value Added Services anbieten zu können. Kommissioniert wird bei Königs Logistik per MDE/Barcode-Scanner, als Lagerverwaltungssystem ist seit Mai dieses Jahres LFS.wms von Ehrhardt + Partner (E+P) im Einsatz. mh