Die Beitrittskandidaten bemühen sich, ihre Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. TINA (Transport Infrastructure Needs Assessment), dessen Sekretariat in Wien angesiedelt ist, koordiniert die Einzelprojekte und stimmt sie auf das TEN-Netz ab. TINA errechnete jetzt einen Investitionsbedarf von 180 Milliarden Mark innerhalb der nächsten 15 Jahre. Bis zu 85 Prozent dieser Summe können von der EU finanziert werden. 78 Milliarden Mark wird der Ausbau der Straßen kosten, 64 Milliarden Mark die Modernisierung der Schienenwege. Der Rest entfällt auf Häfen und Flughäfen. Nach Meinung des Verkehrsexperten Winfried Puwein vom Wirtschaftsforschungsinstitut in Wien ist der Ausbau der Schieneninfrastruktur das geringere Problem. Viel skeptischer beurteilt er die Servicequalität. Seiner Meinung nach wäre deshalb die Übernahme des Bahnbetriebs durch westliche Partner eine gute Alternative. Auch engagierte Konzepte können allerdings nicht immer zügig realisiert werden, wie der Autobahnbau in Ungarn zeigt. Die Kapazität der ungarischen Bauwirtschaft reicht nicht aus, und ausländische Unternehmen will man nicht beschäftigen. (vr/rv)
Besseres Verkehrsnetz für EU-Beitrittsländer
180 Milliarden Mark soll der Ausbau der Infrastruktur kosten