Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) vermisst im Aktionsplan Güterverkehr und Logistik nach wie vor eine Gleichbehandlung der Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße. Dies zeige eine vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie zur Optimierung der Langstreckenverkehre, heißt es in einer Presseerklärung des BDB. Aufgrund der „Ungereimtheiten" sei eine Neubewertung erforderlich.
Nach Ansicht des Verbandes wird in der Untersuchung anerkannt, „dass die Herstellung eines einheitlichen Profils bei den wichtigsten, den Transitverkehr und lang laufende Verkehre betreffenden Wasserstraßen erhebliche positive Auswirkungen" auf den Transport per Binnenschiff hätte. Dennoch werde diese Maßnahme wegen der zu erwartenden Verschiebung des Modal Splits zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit der Schiene nicht weiterverfolgt, kritisiert der BDB. „Seltsamerweise" spielten diese Bedenken bei der Verbesserung der Schieneninfrastruktur keine Rolle. „Denkbare Modal-Split-Veränderungen zulasten der Schifffahrt werden in der Untersuchung nicht einmal erwähnt".
Der BDB hält deshalb eine Neubewertung von Infrastrukturmaßnahmen „für dringend erforderlich und lehnt einen alleinigen Aus- bzw. Neubau der Schieneninfrastruktur wegen der damit einhergehenden Benachteiligung der Schifffahrt strikt ab". Das Bundesverkehrsministerium müsse für eine Gleichbehandlung der Verkehrsträger sorgen. (jök)