Brüssel/Belgien. Vier europäische Bahnverbände vereinbarten heute in Brüssel ein engeres Miteinander im privaten Schienengüterverkehr. Die Interessenvertretung von Neueinsteigern ERFA (European Rail Freight Association), die Plattform für Bahnfrachtkunden ERFCP (European Rail Freight Customer Platform), die Vereinigung privater Waggongesellschaften UIP (Union Internationale des Wagons Privés) und der Verband für Güterverkehr und Logistik F&L (European Freight and Logistics Leaders Forum) unterzeichneten ein „Memorandum of Understanding“. Darin verpflichten sie sich zu einem gemeinsamen Engagement für eine volle Marktöffnung des Güterbahnbetriebs mit freiem Zugang zu allen Bahninfrastrukturen und für mehr Wettbewerb im privaten Bahngütersektor. In einer Pressekonferenz wurde betont, die Verbände seien zu der Schlussfolgerung gekommen, dass eine „schnelle und gemeinsame Aktion“ nötig sei, um zur Bahnliberalisierung in allen EU-Ländern beizutragen. Die Präsidenten Luca Ronzoni (ERFA), Georges Di Lallo (ERFCP), Heiko Fischer (UIP) und Emilio Fernandez (F&L) erklärten, dass sie für dieses Ziel ihre Kräfte vereinen. Sie wollen in Brüssel „mit einer Stimme“ sprechen und „Kontakte knüpfen zu allen relevanten EU-Institutionen“. Mit der intensiveren Kooperation der Privaten soll zugleich ein Gegengewicht zu den in der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen CER zusammengeschlossenen staatlichen Gesellschaften geschaffen werden. (dw)
Bahngüterverkehr: Allianz der Privaten
Die vier europäischen Bahnverbände ERFA, ERFCP, UIP und F&L schmieden Bündnis: Künftig in Brüssel mit einer Stimme sprechen