Berlin. SPD-Fraktionschef Peter Struck hat sich bei der geplanten Teilprivatisierung der Deutschen Bahn klar gegen eine Abspaltung des Schienennetzes vom übrigen Konzern ausgesprochen. „Meine persönliche Meinung ist, dass es beim integrierten Konzern bleiben muss“, erklärte Struck nach Angaben der Gewerkschaft Transnet in einem Betriebsräte-Gespräch vor zwei Tage. In der SPD-Fraktion wurde diese überraschende Aussage bestätigt, die im Zusammenhang mit den Beschäftigungswirkungen des Börsengangs stehe. So forderte Struck, die Besorgnisse der Beschäftigten im Falle einer Herauslösung des Netzes und einer Zerschlagung des Konzerns ernst zu nehmen. Er werde „nicht die Hand für eine Entscheidung heben, durch die Zehntausende ihren Arbeitsplatz verlieren“. Andere Gewerkschaften hatten Transnet jedoch vorgehalten, in der Diskussion über den Arbeitsplatzabbau bei der Bahn zu „überziehen“. An dem Gespräch mit etwa 40 Bahn-Betriebsräten nahmen auch SPD-Mitglieder des Verkehrsausschuss des Bundestages teil. Diese haben sich aus Wettbewerbs- und Versorgungsgründen bis zuletzt zur Privatisierung mit Netz distanziert geäußert. „Wir sind noch dabei, Licht ins Dunkel zu bringen“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Uwe Beckmeyer auf dpa-Anfrage. Auch die Haushaltsexperten von Union und SPD hatten kürzlich einen kritischen Fragenkatalog an den „integrierten Börsengang“ formuliert. In der Koalition war verabredet, die Entscheidung über Art und Umfang der Teilprivatisierung erst nach der Sommerpause zu fällen. (dpa/sb)
Bahnbörsengang: Struck gegen Abtrennung des Schienennetzes
Prominente Unterstützung für Bahnchef Hartmut Mehdorn: SPD-Fraktionschef Peter Struck befürchtet Arbeitsplatzverluste