Köln. Allein der derzeitige 62-Stunden-Ausstand im Personen- und Güterverkehr schlage mit rund 500.000 Euro zu Buche, sagte der Tarifexperte des arbeitgebernahen Instituts, Hagen Lesch, am Freitag in Köln. Weitere 500.000 Euro seien für die anderen Streikaktionen seit dem Ende der Friedenspflicht am 30. September angefallen. Das IW gehe dabei von rund 60 Euro Streikgeld pro Tag und Lokführer aus, sagte Lesch. So komme das Institut auf die berechneten Gesamtkosten von rund einer Million Euro. Die GDL spreche dagegen von 45 Euro pro Tag und Lokführer, was entsprechend Gesamtkosten von 750 000 Euro bedeuten würde. Im aktuellen Tarifkonflikt könnte die Gewerkschaft einen Arbeitskampf noch etwa bis Februar 2008 finanzieren, sagte Lesch. Eine in der Öffentlichkeit kursierende Zahl von 15 Millionen Euro, die die GDL angeblich in ihrer Streikkasse haben soll, sei vom Kölner Institut auf Plausibilität überprüft worden. „Die Zahl ist nicht abwegig“, sagte Lesch. Sollten pro Tag rund 3000 Lokführer in den Ausstand treten, so würde das Geld in der Streikkasse nach IW-Berechnungen theoretisch für zwölf Wochen reichen. Die GDL äußert sich nicht zu ihrer Streikkasse. Es heißt lediglich, sie sei gut gefüllt und die Gewerkschaft könne einen längeren Streik durchhalten.
Bahn-Streik kostet Gewerkschaft Millionen – Kasse reicht bis Februar
Der Arbeitskampf der Lokführer hat die Gewerkschaft GDL nach Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bisher rund eine Million Euro gekostet.