Wien. In der Debatte um die Zukunft der Austrian Airlines (AUA) hat Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer einem Verkauf der Gesellschaft ins Ausland eine Absage erteilt. Die „Bundesregierung geht davon aus, dass die AUA ein österreichisches Unternehmen bleibt“, sagte Gusenbauer nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA heute in Wien. Für einen immer wieder diskutierten mehrheitlichen Verkauf der AUA gebe es weder „Beschlüsse der Organe“, noch habe sich die Auffassung der Bundesregierung dazu geändert, sagte er. In der Frage möglicher Partnerschaften für die AUA werde „in der Öffentlichkeit mit ungelegten Eiern agiert“. Die Fluggesellschaft, die zu 42 Prozent in staatlichem Besitz ist, hatte im ersten Quartal 2008 rund 60 Millionen Euro Netto-Verlust eingeflogen. AUA-Chef Alfred Ötsch hatte in einem Interview am Wochenende über Alternativen zu einer eigenständigen, mehrheitlich österreichischen AUA gesagt: „Wenn, dann bin ich für eine klare Lösung, also für den Verkauf einer Mehrheit.“ Das Management werde dem Aufsichtsrat im Herbst einen Vorschlag vorlegen, „ob und mit wem eine Partnerschaft gut wäre“, sagte er der Tageszeitung „Der Standard“. Als mögliche Partner sind die russische Aeroflot genauso wie Air France-KLM, die Lufthansa oder die Emirate Airlines im Gespräch. Für die AUA komme ein Mehrheitsverkauf aber nur dann in Frage, wenn sie alleine nicht in der Lage sein sollte, nachhaltig Gewinne zu schreiben, präzisierte am Sonntag eine Sprecherin der Gesellschaft. Ötsch hatte in der Tageszeitung eingeräumt, dass nach Beseitigung der größten Verlustquellen die kräftig gestiegenen Kerosin-Preise die Fluglinie zuletzt wieder unter Druck gebracht hätten. Eine nachhaltig positive Bilanz sei jetzt „nicht mehr so sicher“. (dpa)
Austrian Airlines soll österreichisch bleiben
Österreichische Regierung will Einstieg eines ausländischen Großinvestors bei Fluggesellschaft verhindern