Wien. Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines hat den saudi-arabischen Geschäftsmann Mohammed al Jaber auf Einhaltung eines Vertrages verklagt, mit dem der Milliardär ursprünglich eine Beteiligung an dem Unternehmen erwerben wollte. Wie die Airline heute mitteilte, sei dieser Schritt nötig gewesen, um rechtliche Fristen zu wahren. Al Jaber selbst hat eine Gegenklage angekündigt. Der Unternehmer hatte im April einen Vertrag mit der AUA unterschrieben, der ihm gegen die Zahlung von 150 Millionen Euro über eine Kapitalerhöhung 20 Prozent der Aktien der Gesellschaft zusicherte. Kurz danach wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft in diesem Jahr erneut hohe Verluste einfliegen wird. Die Aktie der AUA verlor daraufhin rapide an Wert. Al Jaber erklärte seinen Vertrag mit der Gesellschaft für nichtig, weil man ihn über die Lage des Unternehmens getäuscht habe. Dies wird von der AUA-Führung bestritten. Nach Angaben der Fluggesellschaft habe man sich „intensiv um eine Verhandlungslösung“ mit Scheich Al Jaber bemüht. „Trotzdem war die Gegenseite bisher nicht bereit, über eine andere Lösung als die, den Vertrag unter gegenseitigem Anspruchsverzicht aufzulösen, zu sprechen“, hieß es in der schriftlichen Erklärung der Gesellschaft. Mit der jetzt erfolgten Einleitung gerichtlicher Schritte sichere die AUA ihre Ansprüche ab. Trotzdem sei man weiter gesprächsbereit. Ungeachtet des möglichen Rechtsstreits haben Vorstand und Aufsichtsrat der AUA inzwischen ihre Suche nach einem strategischen Partner aus dem Bereich der internationalen Luftfahrt intensiviert. Zu den wichtigsten Interessenten gehört die Lufthansa. Die AUA ist bereits Mitglied der von der LH geführten Star Alliance. (dpa)
AUA verklagt Saudi-Milliardär
Vor Gericht soll nun entschieden werden, ob die AUA Forderungen gegen den Geschäftsmann geltend machen kann