Der Bundesverband Möbelspedition (Amö) hat mit einem Protestschreiben auf eine Forderung einiger Möbeleinkaufsverbände reagiert. Diese wollen eine Zwei-Fahrerbesatzung, "andernfalls sehen wir uns gezwungen, in Zukunft die Annahme zu verweigern", so die betreffenden Einkaufsverbände. Die Amö sieht in der jüngsten Ankündigung eine mangelnde Fähigkeit oder Bereitschaft, die Warenannahme zu organisieren. Lieber wälzten die Einkaufsverbände im Möbelhandel die Probleme auf das schwächste Glied der logistischen Kette ab. Stellen würden in der Lagerlogistik des Möbelhandels abgebaut werden, während die verbleibenden Entladetätigkeiten den Möbelspediteuren aufgelastet werden. Nach Angaben der Amö kosten Standzeiten beim Möbelhandel den Speditionsunternehmen jährlich Millionenbeträge. Dadurch sei keine sinnvolle und effiziente Tourenplanung mehr möglich. Durch die langen Wartezeiten könnten die nachfolgenden Touren nicht eingehalten werden. Das Problem der Wartezeiten an den Rampen der Möbelhändler sei seit Jahren bekannt. Trotz wiederholter Zusagen seitens der Unternehmen sei keine Besserung eingetreten. Sogar das vertraglich in § 412 Handelsgesetzbuch (HGB) geregelte Standgeld, das die Möbelspediteure bei langen Wartezeiten bekommen, hätte sich nicht positiv ausgewirkt. Die Amö stellt sich die Frage, ob die großen Marktführer unter den Einkaufsverbänden noch dem Ziel des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen gerecht werden. Denn die Einkaufsverbände wurden ursprünglich als Einkaufskooperationen beim Bundeskartellamt angemeldet mit dem Ziel, "die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu verbessern". (vr/mb)
Amö reagiert mit Protestschreiben
Möbelspediteure wehren sich gegen die Forderung des Möbelhandels