Der Bundesverband Möbelspedition (Amö) hält die geplante Lkw-Gebühr, für einen "Schlag unter die Gürtellinie des mittelständischen Gewerbes." Der Verband glaubt nicht, dass die Wegekosten im Bereich des Schwerlastverkehrs durch die Einführung einer streckenbezogenen Lkw-Maut auf Bundesautobahnen gerechter auf die Verursacher verteilt werden. Die Amö befürchtet durch diese Maßnahme einen Schaden für die deutsche Volkswirtschaft, einen Stellenabbau und die zusätzliche Belastung nachrangiger Bundesfernstraßen. Als "unverbindliche Absichtserklärungen" bezeichnet der Verband die Erklärungen der Politik, wonach Entlastungen für das Speditionsgewerbe geplant seien. Vielmehr rechnen die Möbelspediteure damit, dass mit Einführung der Maut am 1. Januar 2003 zusätzliche Kosten auf die Unternehmer zukommen. Für die Betriebe würden alleine die Transportkosten bei einer durchschnittlichen Umzugsentfernung von 500 Kilometer um 300 Mark je Umzug höher ausfallen. Ein Schreiben von Bundesumweltminister Jürgen Trittin an die Amö bezeichnet der Verband als "blanken Hohn". Der Minister äußert darin die Vermutung, dass die Möbelspediteure die Kosten vollständig an den Kunden weiterleiten können, weil diese keine Alternativen haben. Außerdem empfiehlt Trittin unter anderem ein vorausschauendes Fahren, um überflüssige Brems- und Beschleunigungsvorgänge zu vermeiden und bergauf in höchstmöglichem Gang zu fahren. Sarkastisch merkt die Amö dazu, dass dies schon als Selbstverständlichkeit von den Berufskraftfahreren beherzigt wurde, "als der jetzige Umweltminister noch in den Windeln lag". (vr/mb)