Allianz pro Schiene fordert Kostenwahrheit

09.06.2005 15:16 Uhr

Die Interessensgemeinschaft Allianz pro Schiene präsentiert einen Sicherheitsvergleich der verschiedenen Verkehrsträger. Der Sieger ist die Schiene

Berlin. „Die Schiene ist mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel. Dieser Sicherheitsvorteil bringt dem Verkehrsträger aber bisher keine Pluspunkte“, so das Fazit von Norbert Hansen, Vorsitzender der Allianz pro Schiene, anlässlich der Präsentation eines Vergleichs der verschiedenen Verkehrsträger. An jedem fünften tödlichen Straßenverkehrsunfall in Deutschland sei ein LKW beteiligt. Dabei werde nur jeder achte Fahrzeugkilometer durch einen Lastwagen zurückgelegt. Die logische Folgerung für Hansen wäre es, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren. Das Bündniss fordert den Sicherheitsvorteil der Schiene auch monetär zu bewerten. Die Schiene würde als Transportmittel durch eine größere Kostenwahrheit profitieren. „Ein großer Teil der Unfallkosten ist durch keine KFZ-Versicherung gedeckt, sondern wird von der Allgemeinheit getragen. Würde man alle Unfallkosten den jeweiligen Verkehrsträgern anlasten, könnten die Krankenkassen und damit die Beitragszahler um jährlich mindestens fünf Milliarden Euro entlastet werden", so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Der Sicherheitsvorteil der Schiene basiert vor allem auf zwei zentralen Punkten: die Eisenbahn ist Spur gebunden. Außerdem sichert modernste Signaltechnik die gesamte Fahrt vom Start bis ins Ziel ab“, sagte Hansen. Dies sei beim LKW nicht gegeben. „Immer mehr Spediteure versuchen mit miserablen Sozial- und Sicherheitsstandards ein größeres Stück vom Transportkuchen zu ergattern “, kritisiert der Allianz pro Schiene-Vorsitzende. Bei Kontrollen hat das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) im Jahr 2004 bei mehr als 22 Prozent der untersuchten LKW Mängel festgestellt. Jedem zehnten Lastwagen wurde wegen akuter Gefährdung die Weiterfahrt verboten. (sb)

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