Interview: Alle Marken behalten ihre Eigenständigkeit

Fassi ist in der Kranbranche so bekannt wie Ferrari. Sind Sie stolz darauf? Nun ja, was heißt schon stolz. Stolz bin ich darauf, was aus den bescheidenen Anfängen meines Vaters heute geworden ist! Inwiefern traf sie die Schwäche Südeuropas? Die traf uns natürlich hart. Ein Beispiel: Wurden 2008 noch rund 10.000 Krane nur in Italien verkauft, sank der Absatz heute auf 1500 bis 2000 Einheiten. Andererseits hat uns das zusätzlich angespornt, unseren Export zu stärken, der heute 95 statt wie einst 80 Prozent beträgt. Welches sind die Hauptmärkte? Die USA, gefolgt von Frankreich/Großbritannien. Wie beurteilen Sie die Zukunft des Kranmarktes? Grundsätzlich positiv. Wir rechnen tendenziell mit gleichbleibenden oder allenfalls moderat wachsenden Stückzahlen, was für unseren Umsatz nicht so gut ist. Dafür werden die Krane aber immer größer, was sich auf unseren Umsatz dann doch sehr positiv auswirkt (lacht). Was planen Sie mit den Marken Cranab und Marrel - werden Sie die komplett integrieren? Gott bewahre (lacht). Schweden und Italiener an einem Standort - das ginge nicht gut! Außerdem haben wir hier in Italien aus schwedischer Sicht doch gar keine Wälder. Im Ernst: Sicher lässt sich bei einigen Komponenten die eine oder andere Synergie heben, doch Cranab bleibt Cranab und wird weiter von Schweden aus gesteuert und entwickelt. Gleiches gilt für Marrel: Das ist eine alteingesessene französische Marke - übrigens viel älter als Cranab und Fassi - auch hier werden wir von Frankreich aus weiterentwickeln. Dazu muss das Produktportfolio aber vor allem bei Marrel noch deutlich internationalisiert werden. Das stimmt. Doch Schritt für Schritt. Bis zur Bauma wollen wir die Cranab-Recyclingkranrange stehen haben. Bei Marrel eruieren wir noch, welcher Markt welche Produkte benötigt. Dazu wird es noch etwas mehr Zeit benötigen. Doch als Familienunternehmen denken wir ohnehin eher in Dekaden als in Quartalen.

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