2016: Erfolgreich und effizient für die Transportbranche?

Welche Herausforderungen warten 2016 auf die Transportbranche? Die Experten sagen dank starker Konjunktur und eines steigenden Onlinegeschäfts einen deutlichen Zuwachs der Transportmengen bei stetigem Modal-Split voraus. Doch auch 2016 warten einige Veränderungen und Herausforderungen auf den Logistiksektor. Wie verändern sich die Rahmenbedingungen? Was ist zu tun, um Deutschland als Logistikstandort auf Topniveau zu halten?Maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland ist eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Die Bundesregierung hat konkrete Maßnahmen ergriffen, um insbesondere Erhaltungsrückstände aufzuholen. Sie stellt bis 2018 elf Milliarden Euro zusätzlich für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung. Einige Projekte zur Erhaltung und zum Ausbau können nun in Angriff genommen werden. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.Bundesverkehrswegeplan stocktBundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat die noch für 2015 geplante Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans nochmals verschoben. Sich am überregionalen Gesamtnutzen orientierend soll der Bundesverkehrswegeplan versuchen Infrastrukturprojekte eindeutig zu priorisieren. Zur Verfügung stehende Finanzmittel können durch die Verschiebung nicht zeitnah eingesetzt werden. Kurzfristig wird es keine Entlastungen auf Deutschlands Straßen geben.Problematisch sind die fehlenden Finanzmittel für einen flächendeckenden Breitbandausbau. Ein Mittelansatz von 2,7 Milliarden Euro erscheint in Anbetracht der Tatsache, dass immer noch nicht das gesamte Bundesgebiet, insbesondere entlang aller wichtigen Verkehrswege, erschlossen ist, wie ein Tropfen auf den heißen Stein.Für ein wenig Entspannung auf deutschen Straßen könnte der bundesweite Regelbetrieb des Lang-Lkw sorgen. Der Feldversuch zeigt, dass der Lang-Lkw neben ökologischen und ökonomischen Vorteilen auch Entlastung für die Straßeninfrastruktur mit sich bringt: Zwei 25,25 Meter lange Fahrzeuge ersetzen drei klassische Lkw. Unter anderem können durch den Einsatz bis zu 25 Prozent Kraftstoff eingespart werden. Folglich verringert sich auch der Schadstoffausstoß merklich.CO2-Einsparung ist ein ThemaDas Ziel, bis 2020 ein Drittel der CO2 Emissionen im Vergleich zu 1998 einzusparen, zwingt auch die Transportbranche zum Handeln. Zwar ist aus heutiger Sicht der Dieselantrieb im Fernverkehr nicht aus den Fahrzeugen wegzudenken, doch muss auch hier der Blickwinkel in Richtung alternativer Antriebe erweitert werden. Anreize für die Praxis könnte das für 2016 geplante Förderprogramm für energieeffiziente Nutzfahrzeuge schaffen. Für den Erfolg des Programms entscheidend ist die Festlegung geeigneter Rahmenbedingungen. Neben der Förderung neuer Technologien sollte auch in die Versorgungsinfrastruktur, zum Beispiel LNG, investiert werden.Ein bestimmendes Thema bleibt die angespannte Personalsituation. Trotz steigender Ausbildungszahlen der Berufskraftfahrer ist der demografische Wandel nicht aufzuhalten. Ähnliches gilt für den Lagerbereich und sonstige Fachkräfte. Die Personalgewinnung wird durch das negative Image der Logistikbranche erschwert. Immer wieder wird von Missständen berichtet. Zuletzt behandelte der Petitionsausschuss des Bundestages dieses Thema und forderte das Verbot der Verbringung der regelmäßigen Wochenruhezeit im Lkw. Nach dem Gesetzesentwurf hat der Unternehmer dafür Sorge zu tragen, dass der Fahrer diese Zeit nicht im Lkw, sondern zu Hause verbringen kann. Doch birgt dies, neben einer wirtschaftlichen Zusatzbelastung, Konfliktpotenzial zwischen Fahrer und Unternehmen.Auf europäischer Ebene soll Ende 2016 ein neues EU Road Package veröffentlicht werden, das die Anwendung der bestehenden europäischen Sozialvorschriften sicherstellen soll. Es bleibt abzuwarten, inwieweit dies den Alltag auf den Straßen beeinflussen wird. Die Beispiele zeigen, dass es auch 2016 nicht ruhig in der Transportbranche werden wird. Der BWVL wird auch im kommenden Jahr seine Mitgliedsunternehmen bei allen Fragestellungen umfassend beraten.

2016: Erfolgreich und effizient für die Transportbranche?

Aufkommen im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal

Erwartete Preisentwicklung für das kommende halbe Jahr

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