Brüssel. Insgesamt 18 Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche sowie Industrie und Handel haben diese Woche die sogenannte European Clean Trucking Alliance geründet. Die neu gebildete Koalition will eigenen Angaben zufolge Druck auf die EU machen, um den Übergang zu sauberen Lkw zu beschleunigen, die Emissionsziele des EU-Klimagesetzes bis 2030 zu erreichen und bis 2050 die Dekarbonisierung in Europa zu schaffen. Zu den Mitgliedern der European Clean Trucking Alliance aus dem Straßengüterverkehr gehören Contargo, Deutsche Post DHL, FM Logistics, Geodis, Girteka Logistics, Meyer & Meyer, No Limit Logistics, van der Wal und Vos Logistics. Als Verlader machen Anheuser-Busch InBev, Ikea, Nestlé, Michelin und Unilever mit. Auch Organisationen wie die Nordic Logistics Association, Polis Network, Transport and Logistics Netherlands und Transport & Environment sind vertreten.
Das fordert das Bündnis von der EU-Kommission
In ihrer ersten Aussendung fordert die ECTA die Europäische Kommission auf, die Umstellung auf emissionsfreie Lastwagen zur Priorität in ihrer Klimaschutzpolitik zu machen. Sie verlangt eine politische Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität inklusive Vorschlägen für CO2-Standards für alle Arten von Lastwagen und Anhängern bis spätestens 2022 sowie strenge Emissionsvorschriften für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Notwendig sei zudem ein klarer Fahrplan für einen vollständigen Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe bis 2040 sowie ein spezielles EU-Finanzierungsprogramms mit Zuschüssen zur Unterstützung des Straßengüterverkehrssektors. Darüber hinaus fordern die 18 Unternehmen, dass die geplante Novelle der Eurovignetten-Richtlinie unverzüglich abgeschlossen wird, die eine erhebliche Senkung der Mautgebühren für Fahrzeuge mit null Emissionen vorsieht.
Der für den Green Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, erklärte in einem ersten Statement, dass das neue Bündnis die Entwicklung hin zu einem emissionsfreien Güterverkehr beschleunigen könne. Davon ist auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) überzeugt: „Ich will eine Mobilität, die modern, umweltfreundlich und sauber ist. (…) Zu diesem Zweck brauchen wir einen engen Austausch von Ideen und Erfahrungen in Europa. Hier kann die European Clean Trucking Alliance zu einem wichtigen Katalysator werden“, erklärte er zum Start der ETCA. (ag)
Otto Altmann