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DSLV: Werkverträge sind kein Lohndumping

25.09.2015 15:28 Uhr
DSLV: Werkverträge sind kein Lohndumping
Beschäftigte der Automobilindustrie haben am Donnerstag gegen den Missbrauch von Werkverträgen in der Automobilbranche protestiert
© Foto: Picture Alliance/dpa/Michael Latz

Der Verband weist die Vorwürfe der Gewerkschaft IG Metall zurück und betont, dass Werkverträge für die Logistik von hoher Bedeutung sind.

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Bonn/Berlin. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) warnt davor, bewährte, durch Werkverträge geregelte Beziehungen zwischen Wirtschaftsbeteiligten pauschal unter Missbrauchsverdacht zu stellen. Der Verband reagiert damit auf den IG Metall-Aktionstag gegen missbräuchliche Werksvertragseinsätze. „Es besteht völliges Verständnis für die Interessen der Arbeitnehmervertretungen, ihre Mitglieder vor Scheinwerkverträgen zu schützen. Hierfür haben Gesetzgeber und Rechtsprechung auch bereits ausreichend gesorgt“, erklärt DSLV Hauptgeschäftsführer Frank Huster.

Beschäftigte der Automobilindustrie haben am Donnerstag gegen den Missbrauch von Werkverträgen in der Automobilbranche protestiert. Die IG Metall wirft den Autobauern Lohndumping vor und fordert die Politik auf, die im Koalitionsvertrag angekündigten Gesetze konsequent umzusetzen. Kundgebungen gab es an den Standorten verschiedener Autohersteller in Deutschland.

Huster weist den Vorwurf des Lohndumpings durch den Einsatz von Werkverträgen in der Logistik entschieden zurück. Die in der Spedition gezahlten Entgelte seien mit dem Tarifpartner Verdi fair und gemeinschaftlich ausgehandelt. „Wenn die IG Metall hier von Dumpinglöhnen spricht, diskreditiert sie nicht nur die etablierten Verhandlungen zwischen zwei Tarifpartnern, sondern in besonderer Weise die Fähigkeit von Verdi, sich ausreichend um die Belange ihrer Mitglieder zu kümmern“, argumentiert Huster.

Werkverträge seien in der Logistik von hoher Bedeutung, heißt es in einem Presse-Statement des DSLV. Die zunehmende Konzentration der Industrie auf ihre Kernkompetenz erfordere spezialisierte Dienstleister aus der Logistikbranche, die darauf spezialisiert sind, Zulieferketten organisieren. Der Verband plädiert dafür, dass jedes Unternehmen ohne wesentliche Einschränkung selbst entscheiden soll, in welchem Umfang es Dienstleistungen und Serviceaufgaben durch Dritte erbringen lässt. Das gelte auch für die Automobilindustrie.

Die Forderungen der IG Metall nach einer weiteren Regulierung würden unternehmerische Entscheidungen einschränken und etablierte Kunden/Dienstleisterbeziehungen sowie ganze Industriestandorte gefährden. Die überwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche brauchen ebenso Planungssicherheit wie ihre Auftraggeber, erklärt Huster. Vor allem Kontraktlogistikverträge haben eine mehrjährige Geltungsdauer, während der beide Vertragspartner eine feste Kalkulationsgrundlage brauchen, die nicht durch völlig neue Tarifgefüge gefährdet werden darf.  (ks)

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