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Alternative Antriebe: Baden-Württemberg gründet Bündnis zur Flottenumstellung

20.09.2023 10:42 Uhr | Lesezeit: 4 min
Ladesauele_E-Fahrzeuge_Hermes
Ladesäule für E-Fahrzeuge bei Hermes Germany, in Sachen Infrastruktur bleibt noch viel zu tun
© Foto: Hermes Germany/Willing-Holtz

Unternehmen und Branchenverbände des Güterverkehrs haben sich in Baden-Württemberg zusammengeschlossen, um die Umstellung der Flotten auf alternative Antriebe voranzutreiben.

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Insgesamt 15 Unternehmen, Wirtschafts- und Branchenverbände sowie die Landesagentur E-Mobil haben am Mittwoch, 20. September, in Baden-Württemberg das Bündnis „Flottenumstellung von Nutzfahrzeugen“ gegründet. Bis 2030 sollen mindestens 50 Prozent der eingesetzten leichten und mittleren Nutzfahrzeuge bis zwölf Tonnen klimaneutral fahren, lautet das Ziel des Bündnisses.

Die Initiative zur Gründung ging vom Landesverkehrsministeriums aus, unter anderem dabei sind Unternehmen wie Amazon, DPD, Hermes Germany, Sixt sowie Wirtschafts- und Branchenverbände wie beispielsweise der Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP), der KEP-Wirtschaftsdienst, der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) und der Verband für Spedition und Logistik (VSL).

„Ich freue mich sehr, dass dieses Bündnis für klimafreundliche Fahrzeugflotten zustande gekommen ist“, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Gründe), der am Mittwoch die gemeinsame Bündniserklärung vorstellte und betonte: „Für einen wirksamen Klimaschutz sind klimafreundliche Antriebe im Güterverkehr ein wichtiger Beitrag. Die Ziele sind ambitioniert, gleichwohl machbar.“

Bessere Rahmenbedingungen für Flottenumstellung

Nach Angaben des Verkehrsministeriums werden rund ein Drittel aller Treibhausgase des gesamten Verkehrs in Baden-Württemberg durch den Güterverkehr auf der Straße verursacht. Leichte und mittlere Nutzfahrzeuge bis zwölf Tonnen können bei der Einsparung von Emissionen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ein Schwerpunkt in der Bündnisarbeit sollen verbesserte Rahmenbedingungen sein, die ermöglichen sollen, dass Unternehmen ihre Güter klimaneutral transportieren können. Dazu gehörten eine „flächendeckende Lade- und Tankinfrastruktur, die dafür erforderlichen Flächen sowie entsprechende Fahrzeuge“. Weitere Handlungsbereiche betreffen die Verbesserung von Fördermöglichkeiten, die Planung und Koordinierung der Lade- und Tankinfrastruktur sowie den Wissenstransfer und die Kommunikation über die Ziele des Bündnisses.

„Das Land Baden-Württemberg und die Transportunternehmen sind mit dieser Initiative bundesweite Vorreiter bei der Umsetzung der Antriebswende in der Transportbranche“, sagte Andreas Schumann, Vorsitzender des Bundesverbands der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP). Als Verband bringe man sein Netzwerk und Wissen zum Thema ein und werbe bei seinen Mitgliedern für die Umsetzung der Bündnisziele.

„Der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg engagiert sich in diesem Bündnis, da unsere Mitglieder zu ihrer Verantwortung für das Klima stehen“, sagte Micha Lege, Präsident des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg. „Uns ist es wichtig, dass die praktischen Erfahrungen im Bereich klimaneutral betriebener Lkw direkt bei den Entscheidern in der Politik und bei den Herstellern berücksichtigt werden. Denn die vorgegebene CO2-Reduktion erreichen wir nur mit modernster Technologie und der erforderlichen Infrastruktur.“

Einsatz von alternativ betriebenen Nutzfahrzeugen

Über die gemeinsamen Ziele und Rahmenbedingungen hinaus kündigen die Bündnismitglieder bezüglich der Umsetzung eigene Schwerpunkte an: Amazon, Dynamic Parcel Distribution (DPD) Deutschland, Hermes Germany, Sixt und die SV Gruppe wollen in klimaneutrale Nutzfahrzeuge investieren. Amazon will in den kommenden fünf Jahren mehr als eine Milliarde Euro in nachhaltige Transportlösungen in Europa aufwenden. Damit sollen mindestens 10.000 elektrisch angetriebene Lieferfahrzeuge und mehr als 1500 elektrische Lkw beschafft werden.

DPD strebt den Umstieg auf Elektrofahrzeuge auf der letzten Meile bis 2030 an und Hermes Germany will bis Ende 2025 in 80 deutschen Innenstädten lokal emissionsfrei zustellen. „Das Gros der Arbeit steckt in der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für den reibungslosen Einsatz von alternativ betriebenen Nutzfahrzeugen“, betonte Jürgen Seidel, General Area Manager Region Süd bei Hermes Germany. „Hier muss noch viel Pionierarbeit geleistet werden – beispielsweise beim Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur.“

Die beteiligten Verbände sollen als Multiplikatoren gegenüber ihren Mitgliedern das erforderliche Wissen für die Investitionen in klimaneutral angetriebene Nutzfahrzeuge bereitstellen. Mit Netzwerktreffen, Erfahrungsaustauschen, Service- und Beratungsleistungen, beispielsweise zu Förderprogrammen, Studien und Öffentlichkeitsarbeit sollen die Möglichkeiten der Flottenumstellung einem breiten Kreis an Nutzern bekannt gemacht werden. In den kommenden Jahren ist ein regelmäßiger Austausch zur Erreichung des Ziels sowie zur Vernetzung des Bündnisses unter der Koordination der Landesagentur E-Mobil geplant.

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