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Insolvenzverfahren der Ricö-Tochter PRP eröffnet

03.09.2008 15:48 Uhr
Ricö
Ricös Räder rollen nicht mehr - am 31. Mai 2008 endete die Betriebstätigkeit (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Gut drei Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Ricö-Vermögen ist Anfang August auch das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Tochtergesellschaft PRP in Polen eröffnet worden.

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Lehrte. Durch Beschluss des Amtsgerichts Legnica in Polen ist am 6. August 2008 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der polnischen Ricö-Tochtergesellschaft PRP eröffnet worden. Das teilte Torsten Gutmann, Insolvenzverwalter der Osteroder Spedition Ricö, mit. Antrag auf Eröffnung des Verfahrens hätten er selbst, eine Leasinggesellschaft und der PRP-Vorstand gestellt. Als Insolvenzverwalter der PRP sei Jerzy Ciesiul eingesetzt worden. Die Geschäftstätigkeit der PRP hätte bereits Ende Februar dieses Jahres geendet; an die 2000 Mitarbeiter seien damals „nach Hause geschickt worden“, so Gutmann. „Wir sind froh, dass nun ein ordnungsgemäßes Verfahren stattfindet“, erklärte er. Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Spedition Ricö war mit Beschluss des Amtsgerichts Osterode bereits am 1. Mai 2008 eröffnet worden. Die Betriebstätigkeit von Ricö war nach Angaben der Insolvenzverwaltung am 31. Mai 2008 beendet worden, nachdem Übernahmeverhandlungen mit potenziellen Investoren gescheitert wären. „Ziel des Insolvenzverfahrens ist die Aufarbeitung der Geschäftsunterlagen und die Durchsetzung der Ansprüche gegen Beteiligte“, sagte Gutmann. Der Fuhrpark von Ricö sei überwiegend geleast worden, wofür das Unternehmen mit 49 verschiedenen Leasinggesellschaften zusammengearbeitet habe, so Gutmann. Die hohe Anzahl an Leasinggesellschaften sei eher ungewöhnlich. Ein Unternehmen dieser Größenordnung arbeite gewöhnlich mit vier bis sechs Leasinggesellschaften zusammen. Hier habe man Geschäftsbeziehungen mit fast allen deutschen Leasinggesellschaften gehabt. Von den angeblich vorhandenen 6600 Fahrzeugen fehlten nach jetzigem Stand laut Insolvenzverwalter Gutmann noch 1600 Fahrzeuge. „Wir gehen davon aus, dass von diesen letztendlich 200 Fahrzeuge nicht mehr aufgefunden werden können“, sagte Gutmann. Weiterhin würden im Insolvenzverfahren die Vermögensverhältnisse aufgearbeitet sowie ausstehende Forderungen gegenüber früheren Kunden von Ricö, die sich nach Angaben der Insolvenzverwaltung im achtstelligen Bereich bewegen, eingezogen. Auch die Forderungen der Gläubiger von Ricö sind hoch: Rund 1000 Gläubiger haben nach Angaben der Insolvenzverwaltung Forderungen in Höhe einer dreistelligen Millionensumme angemeldet. „Meine derzeitige Prognose ist, dass es eine Insolvenzquote von rund zehn Prozent gibt“, sagte Torsten Gutmann. Es sei also zu erwarten, dass jeder Gläubiger rund zehn Prozent seiner angemeldeten Forderung bekommen werde. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wurden Ende August in Schopsdorf der größte Teil der Betriebs- und Geschäftsausstattung und einige Fahrzeuge von Ricö versteigert. Laut Insolvenzverwalter Gutmann waren etwa 100 Leute anwesend. (kap)

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