Karlsruhe: Notwendig sei die Investition geworden, da das Firmengebäude in der Herrenalber Straße wegen seiner Baustruktur die weitere Automatisierung der Kommissioniervorgänge nicht zuließ. Deshalb entschloss sich das von Gerda Nückel und Klaus Görke geleitete mittelständische Unternehmen zur größten Investition in seiner 110-jährigen Geschichte. Gerda Nückel ist die Tochter des Firmenmitbegründers Paul Distelhorst und lenkt die Geschicke trotz ihres hohen Alters von über 80 Jahren seit 1945. „Bislang halten sich die Unternehmen unserer Branche für gut, wenn ein Lagerist pro Stunde 120 Picks schafft, also die Entnahme von 120 Medikamenten aus Lagerfächern“, so Gerda Nückel. Diese Zahl steigere Fiebig im Neubau auf 800 Picks. „Dieser Leistungszuwachs wird allerdings nicht auf dem Rücken unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielt“, betont die Firmenchefin. Vielmehr läge der Zuwachs darin begründet, dass Fußwege nahezu vollständig aus dem System eliminiert würden. Die meistgefragten Artikel werden, wie auch bei anderen Pharmagroßhändlern vollautomatisch von 'Schachtautomaten' kommissioniert. Doch im Neubau von Fiebig werden ab Sommer 2006 auch die 'Mittel- und Langsamdreher' weitgehend ohne Wegzeiten ihren Aufträgen zugeordnet. Dahinter steht eine vom Oberpfälzer Logistikunternehmen Klug gemeinsam mit einem Partnerunternehmen neu entwickelte Technik, die rechnergesteuert jeweils die Lagerbehälter zu den ortsfesten Kommissionierplätze transportiert, aus denen für einen von fünf Aufträgen gerade die entsprechenden Waren gebraucht werden.
80-jährige baut neues Pharmalager
Der traditionsreiche Pharmagroßhändler Leopold Fiebig GmbH & Co. KG aus Karlsruhe-Rüppurr baut in Rheinstetten für 18 Millionen Euro eines der modernsten Pharmaläger.