München/Hannover. Der Nutzfahrzeugbauer MAN ist bemüht, die Übernahme des schwedischen Konkurrenten Scania laut einem Pressebericht noch zu retten. MAN versuche, dem Scania-Großaktionär Volkswagen, der das Vorhaben schroff zurückweise, ein zweistufiges Vorgehen schmackhaft zu machen. Das verlaute aus Branchenkreisen, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Volkswagen solle demnach zunächst im Rahmen der von MAN vorgelegten Übernahmeofferte für Scania sein Aktienpaket von 34 Prozent anbieten. In einem zweiten Schritt sei geplant, dass VW sein südamerikanisches Geschäft mit schweren Lastwagen in den dann fusionierten MAN-Scania-Konzern einbringe und dafür weitere Aktien des Unternehmens erhalte. MAN will sich Branchenkreisen zufolge außerdem nicht gegen die von VW-Chef Bernd Pischetsrieder geforderte Prämie für die so genannten A-Aktien von Scania sperren. Diese sind mit einem Mehrfachstimmrecht versehen und bieten deshalb mehr Mitspracherechte, wie es hieß. VW ist in Lateinamerika Marktführer im Segment der schweren Lastwagen. Von den in Resende nahe Rio de Janeiro gefertigten Constellation-Lastwagen sollen in diesem Jahr nach den Angaben 37.000 Einheiten verkauft werden. Die brasilianische Fertigung gelte als hochprofitabel. Daher wären die VW-Nutzfahrzeuge eine wertvolle Ergänzung der hauptsächlich auf die reifen Märkte Europas zielenden Aktivitäten von MAN und Scania. (dpa/tz)
Zeitung: MAN kommt VW bei Scania entgegen
VW soll südamerikanisches Geschäft mit schweren Lastwagen in einen möglichen fusionierten MAN-Scania-Konzern einbringen