Wegen Port Package: In Europas Hafen dreht sich kein Rad

10.01.2006 17:47 Uhr
hafen proteste
© Foto: Verkehrsrundschau online

Heute Nacht beginnt ein groß angelegter Aktionstag gegen die neue EU-Hafenrichtlinie

Hamburg. In mehreren deutschen und europäischen Häfen werden morgen rund 50.000 Hafenarbeitnehmer einen eintägigen Protest- und Aktionstag gegen das Port Package II abhalten. Denn: Über das „PP 2“ soll in der kommenden Woche im Europäischen Parlament (EP) abgestimmt werden. Durch den Aktionstag wird es nicht nur zu einer Beeinträchtigung der Schiffsabfertigung kommen. Auch andere Verkehrsträger werden die Folgen der Arbeitsniederlegung zu spüren bekommen. In Deutschland wirbt die federführende Gewerkschaft Ver.di für Verständnis für den Aktionstag, der am Dienstagabend um 23 Uhr beginnt und am Mittwoch um 24 Uhr endet. So würde das Inkrafttreten der EU-Hafenrichtlinie zu einer Gefährdung von Arbeitsplätzen sowie von den Lohn- und Sozialstandards in den Häfen führen. „Eine Zustimmung des Europaparlaments zur Richtlinie wäre daher geradezu absurd und keine gute Werbung für Europa", heißt es in einem der VerkehrsRundschau vorliegenden „Bürger-Information", die in Hamburg durch Ver.di verteilt wurde. So wird es in Deutschlands größtem Universalhafen auch Kundgebungen in der Innenstadt geben. Indes kritisierte der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) „Art und Ausmaß der Aktionen". Zwar zögen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in ihrer gemeinsamen Ablehnung gegen das PP 2 an einem Strang. Doch schießen die geplanten Aktionen über das Ziel hinaus und seien sogar „rechtswidrig". Der in Hamburg ansässige ZDS appellierte an die Gewerkschaft, „von Maßnahmen in den Betrieben abzusehen" und zugleich alles dafür zu tun, dass es zu keinen Verzögerungen bei der Abfertigung der Seeschiffe an den Terminals sowie sonstigen den Warenverkehr einschränkenden Faktoren kommt. (eha)

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