Wolfsburg/München. Der Wolfsburger Autobauer hat beim Bundeskartellamt eine mögliche Aufstockung seines Anteil an MAN auf bis zu 30 Prozent angemeldet. Dies bestätigte eine Behördensprecherin am Freitag auf Anfrage. Die Anmeldung sei am 19. Oktober eingegangen. Dies bedeute aber nicht, dass VW seinen Anteil tatsächlich aufstocken werde. Volkswagen hält seit Anfang Oktober bereits 15 Prozent an MAN. Eine VW-Sprecherin bezeichnete in Wolfsburg die Anmeldung beim Kartellamt als „normalen formalen Prozess“. VW habe eine „Minderheitsbeteiligung von mehr als 25 Prozent“ angemeldet. VW-Chef Bernd Pischetsrieder habe eine Aufstockung der MAN-Beteiligung nie ausgeschlossen, aber auch darauf hingewiesen, dass VW unter 30 Prozent bleiben wolle. Ein MAN-Sprecher sagte in München, eine mögliche Aufstockung des MAN-Anteils von VW sei „erwartungsgemäß“. Das Münchner Unternehmen hatte bereits den Einstieg von VW vor einigen Wochen als positiven Schritt im Zusammenhang mit seinen Übernahmeplänen für den schwedischen Lastwagenherstellers Scania gewertet. VW hatte MAN zuletzt Unterstützung für die mittlerweile 10,4 Milliarden Euro schwere Scania-Offerte der Münchner signalisiert, allerdings für den Fall, dass MAN die Anteile des zweitgrößten Scania-Aktionärs Investor übernehmen kann. Der Wolfsburger Autobauer dringt auf eine einvernehmliche Lösung mit dem Ziel eines Zusammenschluss von MAN und Scania. Sowohl Investor als auch Scania selbst lehnen die Offerte von MAN bisher ab. Ein Investor-Sprecher wies am Freitag auf den „guten Dialog“ hin, die Unternehmensspitze seit langem mit VW führe. „VW verfügt über einen gewichtigen Anteil an MAN. Deshalb kann es nicht wirklich überraschen, dass dieser weiter aufgestockt werden soll."
VW will mehr Anteile von MAN
Im Übernahmepoker um den schwedischen Lkw-Bauer Scania will Volkswagen seinen Einfluss bei MAN stärken.