München. Der zunehmende Zeitdruck auf Lastwagenfahrer ist nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi ein Hauptgrund für schwere Unfälle. Besonders kleinere Speditionen ohne Tarifverträge zwängen ihre Fahrer wegen Termindrucks oft geradezu ans Steuer, sagte Anton Hirtreiter von Verdi Bayern. Nach seinen Worten hat sich der Konkurrenzdruck im Transportgewerbe durch die EU-Osterweiterung noch verschärft. Es seien Fälle bekannt, in denen Firmen ihre Fahrer 24 bis 36 Stunden mit kurzen Pausen am Steuer ließen. Die Dienstleistungsgewerkschaft fordert deshalb eine europaweite Beschränkung der Wochenarbeitszeit auf 48 Stunden ohne Ausnahmen. Auch muss seiner Ansicht nach die Zahl der Kontrollen erhöht werden. Derzeit werde bei Überprüfungen durchschnittlich etwa jeder fünfte LKW bemängelt. Der Großteil der Beanstandungen beziehe sich auf das Überschreiten der Lenkzeiten, abgefahrene Reifenprofile oder kaputte Bremsen. "Bei Verstößen müssten nicht nur die Fahrer, sondern auch die Unternehmen zur Haftung herangezogen werden", mahnte Hirtreiter an. (dpa)
Verdi: Höherer Zeitdruck auf LKW-Fahrer ist schuld an Unfällen
Dienstleistungsgewerkschaft fordert eine europaweite Beschränkung der Wochenarbeitszeit auf 48 Stunden ohne Ausnahmen