Düsseldorf. Um das mindestens 11 Milliarden Euro teure BOC-Geschäft zu finanzieren, werde Linde seine Gabelstapler-Sparte verkaufen, schreibt heute das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Bankenkreise. Auch viele Analysten erwarten einen solchen Schritt, der weltweit 19.000 Mitarbeiter beträfe und den Mischkonzerns tief verändern würde. Doch der finanzielle Kraftakt werde sich lohnen, urteilt die Hypo-Vereinsbank: Denn mit Wasserstoff, Sauerstoff, medizinischen Gasen sowie den zugehörigen Produktionsanlagen erziele der Konzern mehr Umsatz, höhere Wachstumsraten und bessere Renditen als auf dem hart umkämpften Gabelstapler-Markt. Der Wert der Gabelstapler-Sparte wird auf 3 bis 4 Milliarden Euro taxiert. Weltweit ist Linde mit seinen Marken „Linde“, „Still“ und „OM Pimespo“ die Nummer 2 hinter Toyota mit seinen Hauptmarken „Toyota“ und „BT“. Bei einem Verkauf der Gabelstapler-Sparte verlöre Linde auf einen Schlag fast die Hälfte seiner weltweit 42.000 Mitarbeiter und ein gutes Drittel seines Umsatzes. BOC mit seinen 30.000 Beschäftigten würde das aber mehr als ausgleichen. Das britische Unternehmen wollte sich am Donnerstag nicht äußern. Auch Linde lehnte eine Stellungnahme zu den Spekulationen um den Verkauf der Gabelstapler-Sparte ab.
Spekulation: Verkauft Linde die Gabelstapler-Sparte?
Eine Aufteilung des Wiesbadener Gasespezialisten und Anlagenbauers Linde im Fall einer Übernahme seines britischen Konkurrenten BOC scheint immer wahrscheinlicher.