Uhingen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zur Beschäftigungssicherung steuerliche Entlastungen für mittelständische Betriebe angekündigt. Beim 100-jährigen Jubiläum des Automobilzulieferers Allgaier sagte sie am Samstag in Uhingen (Kreis Göppingen), sie rechne noch im Oktober mit einem Kabinettsbeschluss zur Erbschaftssteuer. Wenn das Erbe zehn Jahre im Betrieb gelassen werde und damit Beschäftigung sichere, solle die Steuer erlassen werden. Sie hoffe auf eine Regelung, die kein „bürokratisches Monster“ sei, betonte Merkel. Auch die geplante Unternehmenssteuerreform solle dazu beitragen, dass Familienunternehmen nicht benachteiligt würden. Die Kanzlerin lobte die 1906 gegründeten Allgaier-Werke als eines der Unternehmen, die Deutschland wirtschaftlich stark gemacht haben. „Wir tun gut daran, die Bedingungen für die Mittelständler so zu gestalten, dass sie die Chance haben, im weltweiten Wettbewerb zu bestehen. Auch Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) lobte am Beispiel Allgaier die langfristige Standortbindung und Sicherung der Arbeitsplätze bei den Familienunternehmen im Lande. Darauf sei er stolz. Allgaier-Chef Dieter Hundt, der gleichzeitig langjähriger Arbeitgeberpräsident ist, legte trotz der auch in seinem Unternehmen zu spürenden Globalisierung ein Bekenntnis zum Standort ab. „Allgaier ist ein Uhinger Unternehmen und wir werden alles tun, dass dies auch in Zukunft so bleibt.“ Allgaier liefert vor allem große Blechteile für die Automobilindustrie zu. Beschäftigt werden fast 1800 Menschen, davon 1300 in Uhingen. Der Umsatz liegt bei rund 250 Millionen Euro. Hundt wies auf den dramatischen Kostendruck aus Osteuropa und Asien hin und kündigte weiteres Engagement von Allgaier im Ausland an. (dpa/tz)
Merkel kündigt Steuererleichterungen für Familienbetriebe an
Steuererlassungen geplant, wenn Erbe zehn Jahre im Betrieb gelassen und damit Beschäftigung gesichert wird