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Mehdorn: Kunden profitieren von Bahn-Börsengang

20.04.2007 10:59 Uhr

Bahnchef Hartmut Mehdorn hat erneut für einen Börsengang bereits im nächsten Jahr geworben: Unternehmen sei in Qualität und Service besser geworden

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Berlin. Vom geplanten Börsengang der Bahn werden aus Sicht von Vorstandschef Hartmut Mehdorn auch die Kunden profitieren. „Zu befürchten haben die Fahrgäste jedenfalls nichts“, sagte Mehdorn der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. „Mit Geld vom Kapitalmarkt wird die Bahn leistungsfähiger, kann in Züge und Bahnhöfe investieren und auch die Mitarbeiter am Erfolg beteiligen.“ Wie positiv eine Privatisierung wirke, zeige sich am Beispiel der einst ebenfalls bundeseigenen Lufthansa. Auch bei der Bahn hätten die Bürger etwas davon, „wenn sie nicht mehr nur eine verwaltete Firma ist, sondern dem Kunden gefallen muss“. Mehdorn warb erneut für einen Börsengang bereits im nächsten Jahr vor dem nahenden Bundestagswahlkampf. „Der Staat kann sich die Bahn gar nicht aus eigenen Mitteln leisten, er muss Kinderkrippen ausbauen und das Bildungs- und Gesundheitssystem in Ordnung bringen“, sagte Mehdorn. „Wenn die Lufthansa nicht privatisiert worden wäre, wäre sie nicht die Welt-Airline, die sie heute ist. Sie hätte nicht die modernste Flotte und motivierte Mitarbeiter.“ Dies gelte auch für die Bahn, die dafür privates Kapital benötige. Fahrgastvertreter und Initiativen beklagen dagegen, durch eine gewinnorientierte Börsenstrategie drohten Einsparungen zu Lasten von Fahrgästen vor allem auf Nebenstrecken. Mehdorn betonte dagegen, es sei nicht zu leugnen, „dass wir in Qualität und Service besser geworden sind“. Noch nie seien so viele Menschen mit der Bahn gefahren wie 2006. Insgesamt stammten nur noch 15 Prozent des Umsatzes aus Aufträgen der öffentlichen Hand. Zudem zahle sich die Sanierung aus. „Wir bemerken jetzt gewisse Aha-Erlebnisse: Viele Leute, die uns lange nicht geglaubt haben, sehen, dass wir unsere Ziele tatsächlich erreichen.“ Im vergangenen Jahr hatte die Bahn unter dem Strich einen Rekordgewinn von 1,68 Milliarden Euro verbucht. Der Bahnchef appellierte an die Politik, einen Börsengang bereits im nächsten Jahr zu ermöglichen. „Wir sind fit. Der Kapitalmarkt würde Anteile der Bahn kaufen, dafür bekommen wir Signale. Es gibt also aus meiner Sicht keinen Grund, es nicht schon 2008 zu machen.“ Mit Blick auf die derzeit laufenden Beratungen für den Entwurf eines Privatisierungsgesetzes sagte Mehdorn, es gebe keine Geheimnisse der Bahn, was das Schienenverkehrssystem angehe. „Wir haben aber die große Bitte, dass im Parlament Transparenz und Kontrolle nicht verwechselt werden mit einem Griff in die Speichen. Uns ist es wichtig, dass unser Geschäft unternehmerisch und nicht politisch geführt wird.“ (dpa)

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