München/Stockholm. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugekonzern MAN hat sich trotz der Ablehnung seiner Scania-Offerte aus Schweden zuversichtlich für eine Übernahme gezeigt. Er sei sicher, dass das Angebot am Ende Unterstützung finden werde, sagte heute MAN-Chef Håkan Samuelsson. Sowohl Scania als auch die zur Wallenberg-Familie gehörende Holdinggesellschaft Investor hatte die Offerte zuvor abgelehnt. Sie entspreche nicht dem fairen Unternehmenswert, erklärte Investor. Auch Volkswagen hat als Großaktionär das MAN-Angebot für Scania abgelehnt. Eine Annahme des Angebots entspräche nicht dem „industriellen Interesse“ des Konzerns, teilte VW heute zur Begründung mit. In einer Erklärung des Scania-Aufsichtsrates von heute Morgen hieß es ohne Begründung, die Ablehnung des MAN-Übernahmeangebots sei einstimmig ausgefallen. MAN hatte ein Angebot über 9,6 Milliarden Euro übermittelt. Investor ist mit gut 10,8 Prozent der Kapital-Anteile und 19,3 Prozent der Stimmrechte zweitgrößter Scania-Aktionär nach dem Wolfsburger Autobauer Volkswagen, der 34 Prozent der Stimmrechte und 18,7 Prozent des Kapitals hält. Damit verfügen beide gemeinsam über die Stimmrechts-Mehrheit. Zuvor hatte der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugekonzern MAN hat mit dem französischen Autobauer Renault vereinbart, dessen Aktienpaket von knapp 5,7 Millionen Scania-Papieren zu übernehmen. Das teilte MAN heute mit. Renault hält 2,85 Prozent des Kapitals und 5,18 Prozent der Stimmrechte an Scania. Finanzielle Details der Einigung wurden nicht genannt. (dpa/sb)
MAN weiter zuversichtlich für Scania-Offerte
Scania-Aufsichtsrat lehnt Übernahmeangebot ab: 9,6 Milliarden Euro seien kein fairer Preis