Es führt kein Weg daran vorbei: Es muss den Transportunternehmen gelingen, die Mehrkosten durch den dramatisch gestiegenen Dieselpreis weiterzureichen. Wer das nicht schafft, hat schlechte Karten für die Zukunft. Die Transporteure müssen jetzt zu ihren Auftraggebern gehen und höhere Entgelte einfordern. Noch besser wäre es, gleich vertragliche Gleitklauseln zu vereinbaren, die automatisch Ratenanpassungen nach sich ziehen, wenn der Dieselpreis explodiert. An geeigneten Instrumenten fehlt es jedenfalls nicht. Es hilft in dieser Situation gar nichts, immer wieder darauf zu verweisen, dass es aufgrund der geringen Marktmacht nicht gelingen werde, Preissteigerungen bei den Auftraggebern durchzusetzen. Genauso wenig hilft der oft geübte Automatismus, in Zeiten hoher Dieselpreise nach dem Staat zu rufen, der die Situation über Steuernachlässe entschärfen soll. Versteckte Subventionen für bestimmte Branchen sind ein Anachronismus und politisch kaum noch durchsetzbar. Die Begünstigung des Transportsektors durch Steuernachlässe stünde außerdem im Gegensatz zu Angela Merkels Vorstoß beim Klimaschutz. Es ist – daran kann kein Zweifel bestehen – politisch gewollt, Mobilität teurer zu machen. Nur: Es darf nicht so sein, dass der Transporteur auf diesen Kosten sitzen bleibt. Diese Lektion müssen verladende Industrie, Handel und Spediteure endlich lernen. Sie werden es nicht lernen, wenn es immer wieder einen Dummen gibt, der geradewegs in die Selbstausbeutung steuert. Dietmar Winkler Redakteur
Kommentar der Woche: Keine Ausreden beim Dieselpreis
VR-Redakteur Dietmar Winkler analysiert das Thema der Woche