Paris. Das Autofahren unter Einfluss von illegalen Drogen wie Haschisch oder Ecstasy soll in Frankreich künftig hart bestraft werden. In einer ersten Abstimmung hat die konservative Mehrheit in der Nationalversammlung am Dienstag entschieden, dass Autofahrern zwei Jahre Gefängnis und 4500 Euro Geldstrafe drohen, wenn ihnen der Konsum von unerlaubten Drogen nachgewiesen werden kann. Der Gesetzentwurf wird im nächsten Schritt dem Senat vorgelegt. Damit würde eines der Wahlversprechen von Präsident Jacques Chirac eingelöst, der den Kampf gegen Alkohol- und Drogenmissbrauch am Steuer verstärken will. Der Konsum von illegalen Drogen soll durch Blutproben nachgewiesen werden. Sozialistische Politiker der Opposition kritisierten, dass es in der Praxis jedoch schwer nachzuweisen sei, bei welchen Drogenmengen eine Gefahr am Steuer besteht. Deshalb komme die Gesetzesinitiative zu früh. Frankreich würde mit dem Gesetz seinen europäischen Nachbarn folgen, die das Autofahren unter Drogeneinfluss schon seit längerem härter bestrafen. In Deutschland riskiert ein Autofahrer, dem im Blut Cannabis, Kokain, Heroin, Morphin, Amphetamin oder Ecstasy nachgewiesen wird, in schweren Fällen bis zu fünf Jahren Gefängnis, eine Geldstrafe und den Entzug der Fahrerlaubnis. (vr/dpa)
In Frankreich drohen drastische Strafen für Drogen am Steuer
Gesetzentwurf sieht zwei Jahre Gefängnis und 4500 Euro Geldstrafe vor