Berlin/Hamburg. Die Stellungnahme der Bundesregierung zu den Umzugsplänen der Deutschen Bahn stößt auf geteiltes Echo. Während Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) die Beeinflussung scharf kritisierte, bergüßte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) das Bekenntnis zum Standort Berlin. Der Hamburger Bürgermeister beharrt auf dem Umzug des Bahn-Vorstandes von Berlin nach Hamburg. Die Bahn habe Hamburg ein Paket angeboten, das auch nur als Paket verhandelbar sei, sagte von Beust. Ohne den Umzug des Vorstandes sei auch der Verkauf von großen Teilen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der Hamburger Hochbahn AG (HHA) hinfällig. Die neue Bundesregierung stehe vor dem ersten Testfall, ob sie eine interventionistische Wirtschaftspolitik wolle. Wowereit hat sich dagegen erfreut darüber gezeigt, dass die Bundesregierung gegen einen Umzug der Bahn-Zentrale aus der Hauptstadt nach Hamburg ist. „Das ist ein deutliches Bekenntnis der Bundesregierung zum Standort der Zentrale“, sagte Wowereit. Der bundeseigene Konzern erwägt einen Umzug in die Hansestadt, wo er sich an der Hafengesellschaft HHLA und an der Hochbahn beteiligen will. Wowereit hatte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Wochenende heftig dafür kritisiert. „Ich freue mich auch, dass das aufgeschreckt hat“, sagte der Regierende Bürgermeister. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte nach einer Kabinettssitzung erklärt, ein Umzug sei aus strukturpolitischen Gründen „nicht akzeptabel“. (dpa/sb)
Hamburg beharrt auf Umzug der Bahn-Zentrale
Bürgermeister von Beust will HHLA und Hochbahn nur im Paket mit Konzernzentrale abgeben