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Hafen Hamburg: Bis 2012 dürften die Folgen der Krise beseitigt sein

15.11.2010 16:06 Uhr
Hafen Hamburg: Bis 2012 dürften die Folgen der Krise beseitigt sein
Claudia Roller: Hamburg spürt wieder Rückenwind
© Foto: Eckhard-Herbert Arndt

Hafen wächst in den ersten neun Monaten 2010 um gut acht Prozent / Feeder-Verkehre kommen wieder verstärkt nach Hamburg

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Hamburg. Spätestens 2012 dürfte der Hamburger Hafen die Folgen der Umschlagmengenverluste der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 überwunden haben. Davon geht Claudia Roller, Vorstand der Hafen Hamburg Marketing (HHM), aus. Auf der anderen Seite vollzöge sich der Erholungsprozess in einem rascheren Tempo als noch vor Jahresfrist anzunehmen war. Vor allem im dritten Quartal 2010 konnte der größte deutsche Seehafen substantiell zulegen, berichtete Roller am Montag in der Hansestadt bei der Vorlage der 9-Monats-Zahlen.

Die Importe haben am Hamburger Hafen stärker zugelegt als die Exporte

Zwischen Januar und September gingen im Elbe-Hafen insgesamt 89,4 Millionen Tonnen über die Kaikanten, was einem Zuwachs von gut acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei legten die Importe kräftiger zu – um 11,8 Prozent auf 51,8 Millionen Tonnen – als die Ausfuhren. Letztere kamen auf 37,6 Millionen Tonnen und damit 3,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die ermutigende Entwicklung in den ersten neun Monaten macht Claudia Roller zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres rund 120 Millionen Tonnen beim Gesamtumschlag erreichbar sind.

Beim Containerumschlag, der sich 2009 vor allem im Teilmarkt "Feederverkehre" zu einem großen Sorgenkind für den Hamburger Hafen entwickelte, kann der Elbe-Port in diesem Jahr fast wieder an Vorkrisen-Zuwachsraten anknüpfen. Auf allen Hamburger Terminals wurden bislang rund 5,9 Millionen Standardcontainer (TEU) bewegt. Bis Jahresende könnten es gut acht Millionen TEU sein. Roller selbstkritisch: "Damit sind wir aber noch gut zwei Millionen TEU vom bisherigen Spitzenergebnis aus dem Jahr 2008 entfernt."

Asien-Europa-Dienste und ein Wiederaufleben der Feeder-Verkehre sorgen für Aufwind

Für die positive Mengenentwicklung im Boxen-Geschäft gibt es für die erfahrene Hafenexpertin gleich mehrere Erklärungen. Eine wesentlich stellt die Inbetriebnahme verschiedener neuer Asien-Europa-Dienste dar. Herausragend sei dabei zum Beispiel der Gemeinschaftsdienst der beiden Reedereien CMA CGM und der dänischen Maersk-Gruppe. Träger dieses Dienstes sind die XXL-Großcontainerschiffe mit rund 14.000 TEU. Einmal mehr erinnerte Roller daran, dass die Elbvertiefung so schnell wie nur möglich in Angriff genommen werden müsse.

Ein anderer Grund für den frischen Wind im Containersegment ist das Wiederaufleben der Feeder-Verkehre, die dem Hamburger Hafen noch 2009 großes Kopfzerbrechen bereiteten. Von der Reorganisation der Feeder-Dienste der in diesem Segment tonangebenden Reedereien Unifeeder und Teamlines profitiert Hamburg und verliert vor allem der Rotterdamer Hafen. Zu den wichtigen Ziel- und Quellmärkten des Hamburger Hafens gehört uneingeschränkt Asien mit rund 3,5 Millionen TEU (plus 13 Prozent) sowie Nordamerika mit gut 587 000 TEU (plus 13,9 Prozent).

Freude hat der Elbe-Hafen auch an der Entwicklung des Geschäfts mit konventionellem Stückgut. Dabei handelt es sich um größere Mengen an Projekt- und Schwergutladung. Die Erfolge des deutschen Exports spiegelten sich in dieser Entwicklung wider, so Roller. Es gehöre zu den verschiedenen Zielen der HHM, dieses wertschöpfungsintensive Segment am Standort Hamburg in Zukunft weiter zu stärken.

Nachfrage nach Rohstoffen belebt den Massengutbereich

Im Massengutbereich bewirkt die ungebrochen hohe Nachfrage der deutschen Stahl- und Eisenindustrie nach Rohstoffen eine deutliche Belebung des Umschlags. Eisenerz zum Beispiel legte im Berichtszeitraum um rund 91 Prozent auf 6,7 Millionen Tonnen zu. Unter negativem Vorzeichen standen im aktuellen Berichtszeitraum der Sauggüterbereich (minus 21,5 Prozent auf 4,7 Millionen Tonnen) und der Flüssiggutbereich (minus 4,6 Prozent auf 10,2 Millionen Tonnen). Der Bulk-Bereich als Ganzes bescherte dem größten deutschen Universalhafen bis Ende September gut 29,2 Millionen Tonnen, ein Plus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für 2011 geht Roller wieder von einem Zuwachs für den Elbe-Hafen aus. Allerdings werde das Wachstum voraussichtlich geringer ausfallen als 2010, weil auch das Weltwirtschaftswachstum etwas Luft hole. (eha) 

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