Amsterdam/Duisburg. Die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen erwägen eine gemeinsame Übernahme von Anteilen am Duisburger Hafen. Dafür seien die niederländischen und belgischen Hafenbetriebe bereit, ihren ansonsten scharfen Konkurrenzkampf teilweise in eine Kooperation umzuwandeln, berichtet die Amsterdamer Zeitung „de Volkskrant".
Die Seehäfen, die beide über den Rhein mit Duisburg verbunden sind, setzen dem Bericht zufolge darauf, dass die Bundesregierung ihren Drittel-Anteil an der Duisburger Hafen AG veräußern will. Die beiden anderen Drittel sind im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Duisburg. Bei den angedachten Investitionen im weltweit größten Hafen für Binnenschifffahrt gehe es um „strategische Entscheidungen" und nicht in erster Linie um Gewinnabsichten, sagte ein Sprecher des Rotterdamer Hafens der Zeitung.
Vor allem würden man als Miteigentümer „dafür sorgen, dass Hafengebühren zugunsten des Gütertransports aus den Niederlanden und Belgien auf der Schiene sowie durch die Binnenschifffahrt gestaltet werden". Hintergrund seien wachsende Probleme beim Gütertransport von Rotterdam und Antwerpen ins europäische Hinterland auf der Straße, während die Kapazitäten der Schifffahrt auf dem Rhein sowie des Schienenverkehrs auf der Betuweroute von Rotterdam nach Nordrhein- Westfalen längst nicht ausgelastet seien.
Hinzu kommen laut „de Volkskrant" Umweltauflagen, die eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch Frachttransporte auf der Straße unumgänglich machen. Derzeit erfolgt fast 48 Prozent des Containertransports von und nach Rotterdam mit Lastwagen. Trotz des weiter wachsenden internationalen Güterverkehrs soll der Straßenanteil bis 2035 auf 35 Prozent gesenkt werden. (dpa)