Kopenhagen/Dänemark. Wie es weiter hieß, hätten bereits mehrere finanzstarke Kapitalfonds starkes Interesse bekundet. Es werde mit einem Kaufpreis von etwa sechs Milliarden Kronen (800 Millionen Euro) gerechnet. Die 1998 mit dem dänischen Staat und der Deutschen Bahn als Eignern gebildete Reederei mit 14 Fährlinien auf der Ostsee soll schon seit fünf Jahren verkauft oder aufgeteilt werden. Beide Seiten hatten sich von Beginn an nicht auf ein gemeinsames Unternehmenskonzept einigen können. Von deutscher Seite wurde zuletzt zur Bedingung für einen Verkauf an private Interessenten gemacht, dass die Arbeitsplätze der etwa 1200 deutschen Scandlines-Beschäftigten garantiert werden und der Hauptsitz in Rostock bleibt. Zu den Kaufinteressenten sollen unter anderem die dänische Reederei DFDS und die Deutsche Seereederei (DSR) in Rostock gehören. DFDS-Chef Ole Frie erklärte in der Zeitung „Jyllands-Posten“, sein Unternehmen sei von „überraschend vielen“ Kapitalfonds angesprochen worden, die stark an einer Übernahme interessiert seien. Dies könnte den Preis für Scandlines so in die Höhe treiben, dass DFDS selbst nicht mehr mithalten könne. Scandlines hatte 2005 vor allem im Güterverkehr hohe Gewinne erwirtschaftet. Das Unternehmen fuhr mit insgesamt 2400 Beschäftigten bei einem Umsatz von 502 Millionen Euro einen Überschuss von 75 Millionen Euro ein.
Großes Interesse an Scandlines
Dänische Regierungsstellen und Unternehmen richten sich auf einen Verkauf der deutsch-dänischen Ostseereederei Scandlines ab Mai ein. Wie mehrere Zeitungen zum Wochenbeginn berichteten, sollen die derzeitigen Vorbereitungen der beiden bisher staatlichen Eigner einschließlich der Preisfestsetzung bis dahin abgeschlossen sein.