Gewinneinbruch bei Mercedes belastet Jahresbilanz von DaimlerChrysler

11.02.2005 15:51 Uhr

Der Gewinn des Automobilkonzern DaimlerChrysler für 2004 ist wegen massiver Probleme der Mercedes Car Group (Mercedes Benz, Smart, Maybach) geringer ausgefallen als von Analysten erwartet. Dagegen konnte das einstige Sorgenkind, die Nutzfahrzeugsparte, mit guten Zahle glänzen.

Stuttgart. Der operative Konzerngewinn legte nur von 5,1 auf 5,75 Milliarden Euro zu, berichtete Konzernchef Jürgen Schrempp auf der Jahrespressekonferenz in Sindelfingen. Der Gewinn der Mercedes Car Group lag mit 1,7 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau von 3,1 Milliarden Euro. Schrempp führte das schlechte Ergebnis auf die Dollarschwäche zurück, hohe Anlaufkosten für neue Produkte, die Kosten für Qualitätsverbesserungen bei Mercedes Benz und den negativen Ergebnisbeitrag beim Smart. Mit dem Effizienzprogramm "Core" wolle man das Ergebnis der Gruppe um mehr als drei Milliarden verbessern, kündigte der Konzernchef an. Dagegen glänzten sowohl die Chrysler Group, die im vergangenen Jahr noch als Sorgenkind des Konzerns galt, als auch die Nutzfahrzeugsparte mit hervorragenden Zahlen: Das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge steigerte im Jahr 2004 den Absatz um 42 Prozent auf 712.200 Lkw, Transporter und Busse. In diesen Zahlen sind allerdings bereits die Fahrzeuge des japanischen LKW-Bauers Mitsubishi Fuso eingerechnet. Ohne Fuso lag der Absatz bei 594.100 Fahrzeugen (plus 19 Prozent gegenüber 2003). Der Gewinn liegt bei 1,3 Milliarden Euro und hat das Vorjahresniveau (0,8 Milliarden Euro) damit weit übertroffen. Im Zusammenhang mit Rückrufaktionen und Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung wurde das Geschäftsfeld im vergangenen Jahr mit 475 Millionen Euro belastet. Das Management von DaimlerChrysler und Mitsubishi hat Anfang der Woche eine Absichtserklärung über ein Entschädigungspaket auf den Weg gebracht, das laut Medienberichten bis zu 500 Millionen Euro betragen könnte. Die Probleme von Toll Collect bei der Mauteinführung hat den DaimlerChrysler-Konzern im vergangenen Jahr mit insgesamt 472 Millionen Euro belastet. Der Konzern ist mit 45 Prozent an der Mautbetreibergesellschaft Toll Collect beteiligt.

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