Genua. Weniger als zwei Jahre nach dem Einsturz der Ponte Morandi in Genua ist mit Fertigstellung der Grundstruktur einer neuen Autobahnbrücke ein wichtiger Schritt hin zum besseren Verkehrsfluss durch Genua und zum Hafen getan. Die Befestigung der letzten großen Brückenkomponente, die per Baustellensirene und Schiffssirenen gewürdigt wurde, ist jedoch nur ein Meilenstein: Noch mindestens bis Ende Juni oder Anfang Juli wird es dauern, bis die Brücke asphaltiert und verkehrstauglich gemacht worden ist und somit für den Verkehr geöffnet werden kann.
Die Bauarbeiten in Genua wurden trotz Corona-Pandemie nie unterbrochen und rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche weitergeführt. Verbaut wurden für die 1067 Meter lange Brücke rund 17.500 Tonnen Stahl. Der Staat habe Genua nie alleine gelassen, wie Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte bei einem Besuch der Baustelle betonte. Mit Fertigstellung der Grundstruktur der neuen Brücke, die nach Entwürfen von Renzo Piano gebaut wurde, könne „eine Wunde verschlossen“ werden und eine wichtige Arterie hin zum Zentrum der Stadt Genua wieder zusammengefügt werden.
Auch Verkehrsministerin Paola De Micheli wählte Worte der Hoffnung: Die Fertigstellung des Brückenstruktur sei „ein außergewöhnliches Zeichen dafür, dass wir auch in dieser schwierigen Zeit jeden Tag damit weitermachen können, die Welt zu verändern.“ Beim Einsturz der Ponte Morandi waren am 14. August 2018 insgesamt 43 Personen ums Leben gekommen. (nja)