Bozen/Rom. Das Südtiroler Transport- und Logistikunternehmen Fercam hat die Transporte im kombinierten Verkehr von Pomezia (Rom) nach Nordeuropa in beiden Richtungen eingestellt. Die Strecke, die vor allem von internationalen Konzernen genutzt wurde, wird seit Anfang Mai nicht mehr befahren, wie Fercam mitteilt. Überhöhte Tarife der Kombiverkehrsgesellschaften würden zu dieser Entscheidung zwingen, erklärt die Geschäftsführung des Südtiroler Unternehmens. Hinzukommen unflexible Strukturen, unzureichende Serviceleistungen und zu lange Laufzeiten, die diese Transportart derzeit unrentabel machen. Fercam zählt laut eigenen Angaben italienweit zu den Pionieren des kombinierten Güterverkehrs auf Straße und Schiene. Das Unternehmen war seit Beginn ein wichtiger Kunde der Kombibetreibergesellschaften auf den alpenquerenden Strecken, auch wenn die Perspektiven in diesem Geschäftsbereich aufgrund hoher Investitions- und Betriebskosten nie erfolgversprechend gewesen wären. "Der Schienenhauptlauf, der im Kombiverkehr den größten Kostenanteil mit über 70 Prozent der Erlöse ausmacht, wird von den Kombiverkehrsgesellschaften durchgeführt, die sich bei der Preisgestaltung in keiner Weise den Markterfordernissen anpassen", kritisiert die Fercam Geschäftsführung. Noch sei nicht entschieden, ob der Kombiverkehr nur vorübergehend oder für immer ausgesetzt wurde. (vr/im)
Fercam stellt Kombiverkehr nach Nordeuropa ein
Zu hohe Kosten zwingen das Transportunternehmen in die Knie