Feinstaub: Sperrungen für den LKW-Durchgangsverkehr in München

06.02.2006 17:21 Uhr
feinstaub
© Foto: Verkehrsrundschau online

Erst einmal sind nur Lastkraftwagen ab zwölf Tonnen betroffen – für SPD und Grüne gehen die Maßnahmen nicht weit genug

München. Die Regierung von Oberbayern hat am vergangenen Freitag nach monatelanger Prüfung beschlossen, den Mittleren Ring in München für den LKW-Durchgangsverkehr ab zwölf Tonnen zu sperren. Die Maßnahme gegen die Feinstaubbelastung in der bayerischen Landeshauptstadt soll einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge ab Frühsommer 2006 greifen. Zuvor hatten sich Vertreter der Stadt in einem Gespräch zwischen Regierungspräsident Christoph Hillenbrand und Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) sowie den Experten beider Seiten Vertreter der Stadt für die Einbeziehung von LKW ab 3,5-Tonnenlösung ausgesprochen. Nach Ansicht der Regierung von Oberbayern ist die 3,5-Tonnenlösung juristisch bedenklich. Und wie zudem auf den erhöhten Zeitaufwand für die Umsetzung sowie auf die besonderen Schwierigkeiten für die Polizeikontrollen wegen fehlender Frachtpapiere hin. Die Beschränkung für den LKW-Duchgangsverkehr ab zwölf Tonnen, die im Zusammenhang mit einer dichten Vorwegbeschilderung zu einer Verlagerung des durchgehenden Schwerverkehrs auf die A 99 führt, soll ausdrücklich auch für den Fernverkehrs von Westen nach Südosten gelten. Dieses geplante LKW-Transitverbot in München ist nach Ansicht der SPD im bayerischen Landtag und städtischer Vertreter nicht ausreichend. Es seien zu viele Straßen vom Fahrverbot ausgenommen, kritisierte der SPD-Verbrauchersprecher Ludwig Wörner heute den Vorschlag der Regierung von Oberbayern. Das Verbot müsse bereits für Lastwagen ab 3,5 Tonnen und nicht erst ab zwölf Tonnen gelten. Die Grünen forderten eine landesweite einheitliche Regelung mit einem allgemeinen Durchfahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist absehbar, das nachgebessert werden muss“, sagte der Sprecher des Referates Gesundheit und Umwelt der Stadt München, Henrik Jörgens. Eine nachhaltige Besserung der Werte nur mit dieser Maßnahme sei nicht zu erwarten. Im vergangenen Jahr war der Wert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Quadratmeter Luft an der viel befahrenen Landhuter Allee an 107 Tagen überschritten worden, sind nach der EU-Richtlinie sind maximal 35 Tage erlaubt. „Das ist noch ein weiter Weg“, sagte Jörgens. Allein in diesem Jahr wurde der Wert von 50 Mikrogramm an der Landshuter Von 2008 an will München zudem in der Innenstadt eine Umweltzone einrichten, eine entsprechende Vorlage soll vor der Sommerpause im Stadtrat behandelt werden. Die Grünen kritisierten, dass die Situation auch in mehreren anderen bayerischen Städten wie Augsburg, Regensburg, Bayreuth, Landshut und Ingolstadt drängend sei. Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) dürfe nicht vor der Autofahrerlobby einknicken. (dpa/tbu)

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