Kopenhagen. Die dänischen Planer für eine feste Ostseeverbindung nach Deutschland denken um - statt eines Brückenschlags wird jetzt der Tunnelbau als Lösung bevorzugt. Wie die Planungs-Gesellschaft Femer am Dienstag in Kopenhagen mitteilte, sei ein 19 Kilometer langer Senktunnel zwischen dem schleswig-holsteinischen Puttgarden und Rødby in Dänemark sowohl beim Bau wie nach der Inbetriebnahme „mit geringeren Risiken" behaftet als der Bau einer Schrägkabel-Brücke. In der bisherigen Planungsphase hatte stets die Brückenlösung als billiger, sicherer und attraktiver gegolten.
Die endgültige Entscheidung über die Ausgestaltung des gigantischen Bauprojektes hat Dänemarks Regierung für Anfang 2011 angekündigt. Verkehrsminister Christian Schmidt erklärte, die Empfehlung der Planungsgesellschaft sei nicht mehr als eine Diskussionsgrundlage.
Vorausgegangen waren Anfang dieses Monats neue Kostenberechnungen, wonach der Bau einer Brücke umgerechnet 5,5 statt vorher veranschlagter 4,4 Milliarden Euro kosten soll. Umgekehrt sollen sich die Kosten für einen Senktunnel von 5,5 auf 5 Milliarden Euro reduzieren. Dänemark hat sich in einem vor zwei Jahren unterzeichneten Planungsvertrag mit der Bundesregierung zur Übernahme der kompletten Baukosten verpflichtet. Für Deutschland fallen nur Anbindungskosten an Land an, die zunächst auf 800 Millionen Euro geschätzt wurden.
Mit der Fertigstellung des von beiden Ländern noch nicht endgültig beschlossenen Riesenprojektes wird 2020 gerechnet. Die Fahrzeit für Autos und Bahn zwischen Kopenhagen und Hamburg würde sich durch die feste Ostseeverbindung von jetzt gut vier auf drei Stunden verkürzen. (dpa)