EMI: Leichter Zuwachs beim Neugeschäft durch Auslandsnachfrage

05.07.2005 17:45 Uhr

Nachdem sich die Geschäfte in der deutschen Industrie in den beiden Vormonaten leicht verschlechterten, kam der Rückgang im Juni fast zum Stillstand. Der BME/NTC-Einkaufsmanager-Index (EMI), Ausgabe Juli 2005, stieg im Berichtsmonat Juni auf 49.8 (nach 49.4 Punkten im Mai).

Frankfurt am Main. Der EMI notierte damit nach Angaben des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) zum dritten Mal in Folge, wenn auch nur leicht, unter der neutralen Wachstumsmarke von 50. Werte über 50 signalisieren Wachstum, Werte unter 50 konjunkturelle Schwäche. Nach zwei Monaten mit rückläufigem Teilindex "Auftragseingang" verzeichnete die Industrie im Juni wieder ein leichtes Plus (51.0 nach 49.8 im Mai). Der Hauptwachstumsmotor für die Neuaufträge war die robuste Nachfrage aus dem Ausland, insbesondere aus den USA, aus China, Osteuropa, Indien und dem Nahen Osten. Die Bruttogewinnspannen der deutschen Firmen standen laut BME weiter unter Druck, weil die Verkaufspreise sanken und die Einkaufspreise stiegen. Grund war der starke Wettbewerb, besonders durch billige Anbieter aus dem Ausland. Die deutschen Unternehmen mussten Preisnachlässe gewähren. Zum neunten Mal in Folge setzte sich der Beschäftigungsabbau fort, wobei vor allem die Hersteller von Konsumgütern und Halbfabrikaten Personal entließen. Aufgrund von Engpässen unter anderem bei Öl und Stahl verlängerten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten auch im Juni. Der Streik in der finnischen Papierindustrie wirkte sich bis nach Deutschland aus. Der BME/NTC Research Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Er wird von der britischen Mediengruppe NTC Research erstellt und beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern beziehungsweise Geschäftsführern aus der Verarbeitenden Industrie in Deutschland.

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