DB Schenker

DB SchenkerLogistik wächst stärkerDB Schenker ist gut in das laufende Jahr gestartet. Sowohl die Logistiksparte wie auch der Schienengüter-verkehr konnten in den ersten vier Monaten 2010 zulegen. Der Frühling macht sich auch in der Wirtschaft bemerkbar, die Produktion zieht wieder an. Davon profitiert auch die Tochter der Deutschen Bahn (DB), DB Schenker Logistics. „Wir sind durch die Krise durch und gucken eher wieder bergauf“, sagte Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik bei DB Schenker, diese Woche vor Journalisten. Prognose 2010: Fünf Prozent WachstumImmerhin hat sich der Umsatz sowohl in der Sparte Logistics wie auch im Schienengüterverkehr (Rail) von Januar bis April 2010 um 14 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum verbessert. Für 2010 erwartet der DB-Vorstand für beide Sparten ein Umsatzwachstum von fünf Prozent. Rausch zeigte sich erleichtert, dass das Unternehmen noch relativ glimpflich aus der Krise gekommen ist. „Die Welt ist volatiler, hektischer geworden“, sagt der seit 2009 amtierende Gütervorstand. Daraus habe er die Lehre gezogen, dass Flexibilität eine immer wichtigere Rolle spiele, gerade und vor allem im fixkostenlastigen Schienengüterverkehr. Bei den beiden großen Kostenblöcken – Personal und Waggons – soll geprüft werden, wie sie flexibler gestaltet werden können – über eine entsprechende Ausgestaltung der Tarifverträge oder über Zumietung von Waggons.Der Waggonbedarf war in Zeiten der Krise kein Problem. Bis zu 40.000 der insgesamt 100.000 Waggons hätten zum Höhepunkt der Krise auf Abstellgleisen gestanden. Derzeit seien noch 15.000 Waggons abgestellt, „wobei wir davon 7000 auch dauerhaft nicht gebrauchen“. Rausch gestand ein, dass es infolge der sprunghaft angestiegenen Nachfrage zu Jahresanfang Probleme mit der Verfügbarkeit von Waggons gegeben habe. Jetzt tauche dieses Problem immer noch auf, sei jedoch ausschließlich auf die europaweit verschärften Sicherheitsanforderungen bei den Achsen zurückzuführen.Wachsen will Rausch mit DB Schenker Rail vor allem im Ausland. Er nannte Frankreich als Beispiel. Er hofft, dass die DB-Tochter ECR dort ihren derzeitigen Marktanteil von zehn Prozent im Ganzzugverkehr bis 2015 auf 20 Prozent ausbauen kann. Zudem will er die Produktpalette erweitern durch integrierte Straßen-Schiene-Lösungen. Dazu sollen die europaweit 150 Railports stärker eingebunden werden. Zudem kündigte er an, eine Netzwerkbahn aufbauen zu wollen, bei der die Produktionskapazitäten zentral gesteuert werden. Rausch bestätigte, dass damit Projekte wie die Montan-Bahn oder eine Bahn für den Kombinierten Verkehr nicht mehr verfolgt würden.Langfristig geht Rausch davon aus, dass die Logistik-Sparte stärker wächst als die Bahnsparte. Er zitierte Prognosen, nach denen der Markt für Kontraktlogistik bereits wieder 2011 das Niveau des Jahres 2008 erreichen soll. Bei See- und Luftfracht sowie im europäischen Landverkehr könne man ein Jahr später so weit sein. Im Schienengüterverkehr hingegen dauere es in Deutschland bis 2014/2015, europaweit sogar noch länger, bis man wieder die Mengen des Jahres 2008 erreiche. Kontraktlogistik mit PotenzialKein Wunder, dass Rausch daher Wachstumspotenzial für DB Schenker Logistics vor allem in der Kontraktlogistik sieht. Dort ist DB Schenker nach eigenen Angaben erst die Nummer sechs weltweit. Aber auch im europäischen Landverkehr, wo Schenker führend ist, „sehen wir punktuell Nachholbedarf“, sagte Rausch auf Nachfrage der VerkehrsRundschau. Wo diese Punkte sind, dazu wollte er sich jedoch nicht konkreter äußern. ❙❚■ Michael Cordes14 Prozent mehr Umsatz von Januar bis April 2010: Hoffnungsvoller Start von DB Schenker

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