Bund regelt Drohnen-

Die Bundesregierung sieht im Betrieb von Drohnen ein großes Potenzial - privat wie gewerblich. Auch die Transport- und Logistikbranche wird von ihnen profitieren. Durch eine am 18. Januar vom Kabinett verabschiedete Verordnung sollen künftig strengere Vorschriften für den Betrieb von unbemannten Fluggeräten gelten. Der dafür zuständige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plant mehrere Änderungen.Flüge außerhalb der Sichtweite möglichFür gewerbliche Nutzer fällt zum Beispiel das aktuell bestehende generelle Betriebsverbot außerhalb der Sichtweite weg. Künftig ist der Betrieb außerhalb der Sichtweite genehmigungsfähig. Die Entscheidung hängt dabei immer vom jeweiligen Fall ab. Damit will Dobrindt den Einsatz gewerblicher Drohnen erleichtern und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Verstopfte Straßen, steigende Emissionen und fehlende Parkmöglichkeiten würden neue Konzepte erfordern, erklärte er.Für Geräte ab fünf Kilo Gewicht und für Drohneneinsätze bei Nacht sollen die Besitzer künftig eine behördliche Erlaubnis benötigen. Zuständig sollen die Luftfahrtbehörden der Länder sein. Keine Betriebserlaubnis brauchen künftig Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Zudem soll es Erleichterungen für gewerbliche Drohnennutzer geben, die bisher eine Betriebserlaubnis unabhängig vom Gewicht des jeweiligen Geräts brauchen. Hier soll ebenfalls die Fünf-Kilo-Grenze gelten. Dobrindt begründet seinen Verordnungsentwurf damit, dass Drohnen in Deutschland immer beliebter werden. "Je mehr Drohnen aufsteigen, desto größer wird die Gefahr von Kollisionen, Abstürzen oder Unfällen." Nach Schätzungen der Deutschen Flugsicherung (DFS) sind hierzulande bereits Hunderttausende im Einsatz.Kennzeichnungspflicht ab 0,25 KiloGeplant ist zudem eine Kennzeichnungspflicht für Geräte ab 0,25 Kilogramm, um im Schadensfall schnell den Halter feststellen zu können. Die Drohnen sollen eine Plakette bekommen, auf der Name und Adresse des Eigentümers stehen. Weiterhin will der Verkehrsminister ab zwei Kilogramm Gewicht einen Kenntnisnachweis vorschreiben. Der Nachweis erfolge dann entweder durch Vorlage einer Pilotenlizenz oder nach einer Prüfung durch eine vom Luftfahrtbundesamt anerkannte Stelle. Dafür ist ein Mindestalter von 16 Jahren vorgeschrieben.Private Drohnen sollen zudem maximal 100 Meter in die Höhe steigen dürfen. Flugverbote sind gemäß der geplanten Verordnung zum Beispiel rund um Flughäfen, Industrieanlagen, Verfassungsorgane, Menschenansammlungen und auch bei Wohngrundstücken vorgesehen, außer der Inhaber ist mit dem Drohnenbetrieb einverstanden. Von den Verboten können die Behörden Ausnahmen genehmigen. Dies soll aber nur möglich sein, wenn weder Luftverkehr noch die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Gefahr sind.Die Tests laufen schonDerzeit testet die Elektronikhandelskette Media Markt ein neues Geschäftsfeld und vermietet Drohnen. Mindestlaufzeit für die Miete ist ein Monat, danach können die Geräte jederzeit zurückgegeben werden. Bereits 2013 hat der Online-Versandhändler Amazon eine Paketdrohne vorgestellt. Auch andere Logistikunternehmen experimentieren, zum Beispiel die Deutsche Post DHL. jök