Berlin. Ziel sei eine gemeinsame Verständigung über die Zukunft des Schienennetzes zwischen Regierung und Bundestag, sagte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Dienstag. Als "wesentliche Grundlage" dafür stellte er ein neues Gutachten vor. Es untersucht fünf Modelle, wonach das Netz im Konzern bleiben oder unterschiedlich weitgehend herausgelöst werden könnte. Auf eine Bewertung legte sich der Minister zunächst nicht fest. Die von den Experten unter Leitung der Unternehmensberatung Booz, Allen, Hamilton vorgelegte Studie bescheinige allen Varianten, dass sie die Kapitalmarktfähigkeit des bundeseigenen Konzerns ermöglichen. Je weitgehender das Netz aus der bestehenden Form gelöst werden würde, desto später ließe sich aber ein Börsengang bewerkstelligen. Bei der von Bahnchef Hartmut Mehdorn verfochtenen Beibehaltung des jetzigen Zustands sei dies von 2007 an möglich, sonst bis zu fünf Jahre später. Unterschiede gebe es unter anderem auch bei den Folgen für mehr Wettbewerb auf der Schiene und die Erlöse eines Börsengangs. Tiefensee sagte: «Dieses Gutachten ist nicht wie eine Bibel.» Es lege nahe, auch über Zwischenlösungen nachzudenken. Der Minister rief dazu auf, eine "ideologische Schwarz-Weiß-Debatte" hinter sich zu lassen. Auch die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag warnte vor übereilten Schlussfolgerungen. Der Grünen-Verkehrsexperte Winfried Hermann sagte der Nachrichtenangentur Dpa, Mehdorns vorzeitige Festlegung auf einen angeblich einzig möglichen Weg sei widerlegt.
Bei Bahn-Börsengang soll bis Sommer Klarheit herrschen
Die Form des geplanten Börsengangs der Deutschen Bahn soll nach dem Willen der Bundesregierung nach jahrelangem Streit bis zum Sommer endgültig geklärt werden.