Amsterdam: Aufbruch ins Containerzeitalter

08.08.2005 17:42 Uhr
Amsterdam Schiff
© Foto: arndt

Interkontinentale Containerliniendienst startet im Amsterdamer Hafen. Grand Alliance gilt als Türöffner für weitere Reedereien

Amsterdam/Niederlande. Der niederländische Hafen Amsterdam hat jetzt den lang ersehnten interkontinentalen Containerliniendienst bekommen. Mit dem Containerfrachter „NYK Procyon“ bediente am Samstag, den 6.August, das erste Schiff der internationalen Reedeerei-Formation „Grand Alliance“ (GA) den neuen Ceres Paragon Containerterminal. Damit wirbt innerhalb der nordwesteuropäischen Hafen-Range ein weiterer Hafenanbieter um die Gunst der Reeder. Amsterdam schlug 2004 knapp 52.000 Standardcontainer (TEU) um, die Masse im europäischen Kurzstreckenseeverkehr. Der rund 299 Meter lange und 37,10 Meter breite Frachter „NYK Procyon“ (rund 4500 TEU) machte problemlos am Ceres Paragon Containerterminal fest. Die NYK Procyon gehört zum so genannten F-Loop der GA, bei dem die Häfen Shanghai, Ningbo, Xiamen, Kaohshiung, Singapur in Fernost sowie Amsterdam,Hamburg, Southampton und Gioa Tauro auf europäischer Seite in einem Zweiwochenrhytmus bedient werden. Noch im Laufe des September soll Amsterdam auch in den Fahrplan des so genannte A-Loop der Grand Allinance aufgenommen werden. Die beiden Dienste zusammengenommen könnten für Amsterdam ein Jahrescontaineraufkommen von 130.000 Boxen oder 208.000 TEU mit sich bringen, so die Erwartungen beim Städtischen Hafenbetrieb Amsterdam (GHA). Zur Verdeutlichung: Der bereits 2002 in Betrieb genommene und seitdem auf eine Dauerauslastung wartende Containerterminal ist auf eine Jahresumschlagleistung von rund eine Millonen TEU ausgerichtet. GHA-Direktor Hans Gerson begrüßte am Sonnabend persönlich den aus Fernost kommenden Frachter. Vertreter der Stadt und Hafenwirtschaft würdigten gegenüber Medienvertretern den ersten Anlauf als „historisches Datum für die Stadt und den Hafen“. „Für den Amsterdamer Hafen geht von der Initiative der Grand Alliance auch eine große symbolische Bedeutung aus. Das ist schon ein Türöffner. Wir als Hafen und der Terminalbetreiber haben in den zurückliegenden Jahren seit Fertigstellung des Terminals mit verschiedenen Reedereien gesprochen. Aber keiner wollte der Erste sein“, umschreibt Koen Overtoom, Unit Manager Container, Distribution und Logistik beim GHA, gegenüber VerkehrsRundschau-Online die Situation. Daher werde man seitens des Hafens und des Terminals die Gespräche mit den anderen Reedern wieder aufnehmen. Indes haben die auf den Hinterlandverkehr ausgerichteten Spezialdienstleister die neuen Chancen, die sich mit dem Markt Amsterdam ergeben, erkannt und führen erste Angebote für den intermodalen Seehafenhinterland-Verkehr mit Bahn und Binnenschiff ein. (eha)

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