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Lang-LKW: Spedition Georg Reischl spart 29 Prozent Diesel

30.10.2012 18:24 Uhr
Lang-LKW: Spedition Georg Reischl spart 29 Prozent Diesel
Die Spedition Georg Reischl wickelt unter anderem Zubringertransporte für Luftfracht ab
© Foto: Spedition Reischl

Die ersten Erfahrungen der Ebersberger Spedition Georg Reischl mit einem Lang-LKW beim Transport von Luftfrachtcontainern sind überzeugend.

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München. Beim Transport von Luftfrachtcontainern zwischen den Flughäfen München und Frankfurt trägt der Einsatz eines Lang-LKW zu erheblichen Kosteneinsparungen bei. Die Ebersberger Spedition Georg Reischl, die mit einem 25,25 Meter langen LKW Luftfrachtcontainer zwischen den Flughäfen München und Frankfurt transportiert, kann im Vergleich zu Standard-Fahrzeugen den Spritverbrauch um nahezu 300.000 Liter pro Jahr verringern. Das entspricht einer Reduzierung um etwa 29 Prozent. Außerdem lässt sich die Anzahl der notwendigen LKW-Fahrten bei gleicher Transportmenge von 4380 auf 2920 Fahrten im Jahr reduzieren. Diese Ergebnisse präsentierte der Geschäftsführer der bayerischen Spedition, Georg Reischl bei einer Veranstaltung der IHK für München und Oberbayern. Die Spedition nimmt seit April dieses Jahres mit drei Lang-LKW am Feldversuch teil.

„Wir können mit einem Lang-LKW sechs statt vier Luftfrachtcontainer laden. Mit einem Ladegewicht von etwa 2,5 Tonnen pro Container bleiben wir damit immer noch unter dem zulässigen Höchstgewicht von 40 Tonnen“, erklärte Reischl. Der Lang-LKW sei bei der gegeben Gewichtsbeschränkung von 40 Tonnen allerdings nur für den Transport von voluminösen aber leichten Gütern geeignet. Wegen des hohen Leergewichts der 25-Meter Gespanne sei die Nutzlast mit nur etwa 17 Tonnen jedoch stark eingeschränkt, was viele Speditionskollegen davon abhalte, Lang-LKW einzusetzen.

Eine höhere Nutzlast von 20 bis 22 Tonnen könne seiner Meinung nach dazu beitragen, dass sich mehr Unternehmen am Feldversuch beteiligten. Dazu müsste die zulässige Gesamtgewicht der Gespanne aber moderat angehoben werden, sagte Reischl. (diwi)

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KOMMENTARE


minimix

09.11.2012 - 16:47 Uhr

Feldversuch Lang-Lkw:Den Bericht über den Feldversuch mit 25-Meter-Lastzügen in Heft 45/2012 sollte man dringend auf Plausibilität prüfen.Es wird behauptet, dass im Vergleich zu 18-Meter-Lastzügen 29 % weniger Kraftstoff gebraucht werden, das zu einer Einsparung von 300.000 Litern pro Jahr führen soll. Der Test wird auf der Strecke München-Frankfurt durchgeführt = 400 km einfach, 800 km hin- und zurück. Ein 5-Achs-Sattelzug (leer 14 Tonnen, voll bis max.40 Tonnen)verbraucht etwa 35 Liter auf 100 km, für jeden Umlauf also 280 Liter Kraftstoff. Der 8-Achs-Sattelzug (leer 20 Tonnen, voll bis max. 40 Tonnen) wird überschläglich wegen des höheren Gewichts und mehr Rollwiderstand bei einem Verbrauch von fast 50 Litern liegen, also pro Umlauf 360 Liter. Leider werden diese Messergebnisse nicht veröffentlicht. Der Verbrauch für 3 Fahrten mit dem Normalzug beläuft sich auf 3 x 280 Liter = 840 Liter, der Verbrauch für 2 Fahrten mit dem Langzug 2 x 360 Liter = 720 Liter. Dies sind überschläglich nicht 29 % sondern nur 14 % weniger Kraftstoffverbrauch, dabei wird unterstellt, dass die Fahrzeuge immer maximal beladen sind, was auch nicht realistisch ist.Die 5-Achs-Züge sind bei 90 km "abgeriegelt", die 25-Meter-Züge müssen jedoch bereits bei 80 km/h abgeriegelt sein.Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Lang-Züge dürfte bei 70 km/h liegen, der Normal-Zug mit 18 Metern bei etwa 80 km/h. Die reine Fahrzeit des Normalzuges beträgt also 10 Stunden, die des Lang-Zuges dagegen 11,5 Stunden. Auch die Be- und Entladezeit des Lang-Zuges wird wesentlich länger sein als die des Normalzuges.Die Milchmädchenrechnung: 2 Lang-Züge ersetzen 3 Normalzügekann also überhaupt nicht stimmen! Schränkt man die Höchstgeschwindigkeit für den Vergleich auch beim Normalzug auf 80 km/h, dann braucht dieser nicht 35 Liter, sondern eher nur 30 Liter. Es dürfte allgemein bekannt sein, dass ab etwa 60 km/h der Luftwiderstand im Verbrauch spürbar wird und der Verbrauch stark überproportional ansteigt. Man vergleicht also "Äpfel mit Birnen".Ein Fahrzeug kann die Tour München-Frankfurt mit einem Fahrer 1x täglich fahren, bei 250 Arbeitstagen also 250 Umläufe. Die genannten 4.380 Fahrten geteilt durch 250 entsprechen also einer Flotte von 18 Fahrzeugen. Die für Lang-Lkws genannten 2.920 Fahrten entsprechen dann genau 12 Fahrzeugen, also ergibt sich wieder die legendäre Einsparung von 1/3 = 33,33333 %. Warum werden solche leicht nachweisbar nicht erreichbaren Auslastungszahlen immer wieder als Begründung für die Vorteilhaftigkeit (weniger CO2, weil weniger Kraftstoff und geringere Kosten) in die Welt gesetzt ? Es besteht die große Gefahr, dass man durch die einseitige Positiv-Berichterstattung die dadurch begeisterten Unternehmer in nicht zu verantwortende Investitionen verlockt. Eine Berichterstattung mit mehr Zahlenmaterial wäre dazu von der Fachpresse eigentlich zu erwarten.


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